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Gesprächsprotokoll,
17. September 1933
Commissar
Seidler
Sonntag, 17. September 33. 12.30 Uhr - 13.45 Uhr in Civil. Im Flüsterton. Er habe von Direktor Fritz
gehört,
ich hätte von
Wagner
keine Antwort
(Freiheit für die Vereine). Er komme morgen dorthin.
Ich suche,
mehr abzuwehren: Vielleicht will
Wagner
abwarten,
bis die
„Liste“
da ist, eine Teilantwort darin gegeben,
daß viel Vermögen zurückgegeben wird.
Er will das nicht gelten lassen: Es müsse das
Concordat
durchgeführt werden in den religiösen Belangen.
Er wolle sich einen Auftrag in dieser Hinsicht geben lassen.
Über Nürnberg: Das sei eine Pleite gewesen. Die Rede von Ley
nichts anderes,
wie eine Gewerkschaft der alten Zeit. Diese Leute seien
bewaffnet. Die Schlußrede von
Hitler
habe versöhnt. Er habe einen sehr scharfen Bericht darüber gemacht.
Wohlfahrt: Fritz
habe ihm gesagt, ich sei bereit zu unterschreiben. Ich: Wenn schon einmal
Concordat,
dann gerade auf
diesem Gebiet der
Caritas,
unser Ansehen leihen, Hand in Hand mit ihnen arbeiten.
Schachleiter
:
Voller Zorn,
daß
Meder
von Rosenheim, der
eitle
Mensch,
der Orden trägt und mit dem
Abt
photographiert
sein wollte, der Fuchs von
Aibling
mit dem roten Bart, dieses
„Affentheater“
aufführte.
Er habe sofort
telefoniert.
Abtprimas
und
Beuron
haben mir zugesagt, wirtschaftlich sei
Schachleiter
außer
Sorge gestellt,
sonst hätte ich mitgeholfen.
Seidler
hat
finanziell
ihn abgefunden von
Engelhard
Das sei ein
„großeshysterisches“
Weib
,
immer gleich Tränen, ich erkläre:
Eine anständige Familie. Aber bleibt
dabei: Der
Abt
gehört nicht in diesen
Kreis. Er wird ihm jetzt ein paar Reden machen lassen,
dann
sei er beschäftigt und dürfe
nicht mehr hervortreten.
Vergessen zu sagen: Der gangbare Weg sei von ihm ausgegangen, von
Seidler.
Gerolsbach: Das Vermögen wird nicht zurückgegeben, ein Anschlag: Es bleibt dabei. In Abschrift ihm überlassen „zu treuen Händen“. Der Widman
,
sagt er,
ein
halber Lehrer,
ein
Rowdi,
aber unbedingten Gehorsam kennt er und
solche Leute gibt man nicht auf. Er habe auch in
Kochel
die Sache mit den Schwestern geordnet
(Annaschwestern?)
und noch ein paar Sachen - also wendet man sich unmittelbar an ihn.
Oberstleutnant Kriebel
,
1923
dabei, mit
Pater Rupert
Mayer
befreundet, sei jetzt aus
China
zurück und habe den Auftrag
zu
säubern
und er wird mit ihm in Verbindung treten. Von
Beuron
wird er einen
Convertiten
Lauerer
(ob ich ihn nicht kennte?)
unterbringen. Was ist eigentlich
ein
Convertit?
Ich sage ihm,
wie recht er habe,
keine große Rede zu halten,
sondern zu handeln.


Sonntag, 17. September 33. 12.30 Uhr - 13.45 Uhr in Civil. Im Flüsterton. Er habe von Direktor Fritz



Über Nürnberg: Das sei eine Pleite gewesen. Die Rede von Ley


Wohlfahrt: Fritz

Schachleiter






Gemeint sind die Eheleute Wilhelm
und Gildis Engelhard
, in deren Haus Abt Schachleiter zeitweise wohnte.






Gerolsbach: Das Vermögen wird nicht zurückgegeben, ein Anschlag: Es bleibt dabei. In Abschrift ihm überlassen „zu treuen Händen“. Der Widman

Oberstleutnant Kriebel



