Johannes KeßlerParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 27. Februar 1940

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Hofprediger Keßler 27.2.40.

Hätte gemeinsame Gottesdienste. Zuerst Pater Hugo Lang in der Rochusgasse, spricht über die heilige Messe, dann in Sankt Stephan predigte Keßler. Am Schluß: Nun wende ich mich an meine lieben katholischen Brüder und Schwestern. Daraufhin Predigtverbote, das heißt, es darf kein Pfarrer ihn einladen, sonst keine Jurisdiktion für Kommoranten. Die Pfarrer dürfen nicht mehr zu den Aussprachen in der Rochusgasse.

Eine Stunde beim Landesbischof. Was haben Sie gegen mich? 1) Weil er Harnack gelobt. Harnack hat das ganze Elend der zerrissenen lutherischen Kirche in Deutschland verschuldet. Für ihn aber ein Lehrer, der viel Anregung gab. Für mich einmal Stipendium für Spanien, einmal persönlich hier im Deutschen Museum. 2) Weil er einmal von den engen lutherischen Confessionen in Sachsen sprach. 3) Weil hier in Sankt Stephan.

Langenfaß: Für mich ist der Papst der Antichrist.

Meiser: Der Papst ist Jesuit und damit für mich erledigt. Keßler erzählt von der Audienz beim Papst. Der Landesbischof: Pius XI. habe über die Konferenz in Stockholm sich sehr abfällig geäußert. - Das wird Pribilla aufdecken. Meines Wissens das letzte in der Borromäus-Enzyklika Pius X., über Luther das letzte. (Damals hat der König von Sachsen Einspruch erhoben).

Die Vorträge von Thomé ausgezeichnet. Zum Bischof: Sie sind aber doch auch für Johannes 17? Ja, aber vorher steht: Heilige sie in der Wahrheit. In Berlin etwas anderes, aber wir hier stehen im Kampf.