Tagebucheintrag vom 22. Dezember 1949Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10028, Seite 388

Text+KommentierungNur Text
DICEMBRE

22/12, GIOVEDI - s. Demetrio m., 356-9


Vormittag war Sitzung: Viele Pfarreien vergeben.

Im Hause warten Mensamire: Fühlt sich von ihren Hausleuten verfolgt, die ihr Fallen stellen und sie verleumden. - Manches davon wird Einbildung sein. Dann erzählt sie von der Mutter und ihrem Leben. Erhält Kaffee, Schokolade, viele Bonbons, Reis - 100. Sie trägt meine Bücher beständig mit sich, damit sie nicht gestohlen werden. Aber Besuch plötzlich abgebrochen, weil neuer Besuch.

Hipp, Georg von Pfaffenhofen. Hat dreißig bis vierzig Pakete Lebkuchen geschickt - dafür Dank. Ob Gottesdienst in der Kapelle halten.

15.15 Uhr Rundfahrt 1) Zu Oberstleutnant Kanzler, der auf Weihnachten wartet, Gehör schlechter geworden. CARE-Paket, eine Kiste Zigarren, für Frau Cafè und Schokolade. Hat drei Einquartierungen, auch der Diwan ist als Schlafstätte eingerichtet werden. 2) Blindenanstalt: Mit vielen Dosen, Chokolade, Milch - für Abendessen. Fräulein Direktor Spindler stellt ihr Haus persönlich vor, in der Kapelle Marienstatue. Mir sei es zu verdanken, daß die Blinden in der Stadt bleiben dürfen und nicht eine Fakultät in dieses Haus kommt. Für Frau Direktor Dose Cafè für die Mutter, der Vater sei immer in der Kirche. Eine große Schachtel Bonbons. Es werden viele Musikinstrumente geschenkt.

18.00 Uhr Malmolitor - sehr ungelegen, sie besteht aber darauf, Weihnachten zu feiern.