Tagebucheintrag vom 16. August 1949Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10028, Seite 254

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AGOSTO

16/8, MARTEDI - s. Rocco confess., 228-137

Wieder Sonne. Heute heilige Messe unmöglich, weil Gleichgewicht gestört.

Stadtkommandant Kelly: Wurde versetzt in eine andere bayerische Stadt. Das Übriggebliebene seiner Zweipfundpakete übergibt er zur Verteilung der Caritas - am anderen Tag heißt es: Mir persönlich, Zucker kommt gleich ins Haus - ich bitte, für den Zucker, der steinhart ist, lieber die 96 Dosen gerösteten Kaffee.

Neuhäusler: Keine Sitzung heute. Er meinte, Firmung ausschreiben. Gottesdienst bei Oberaudorf bei einer Wallfahrt und im Zimmer bei einer 50jährigen Kranken. Auf dem Petersberg, also Sonntag kann er nicht für mich einspringen.

Irschl, Vertreter des Generalvicars: Kommunistendekret: Pastorale Ausführungen dazu confer Victor Keller
Es handelt sich vermutlich um Gustav Viktor Keller.
, drei Fragen.

Pater Odilo, der Dominikaner von Berlin. Er war bei der Entnazifizierung dabei, gleich in vier Büros, hat Gefängnisseelsorge eingerichtet. War schon neulich bei mir, aber nicht zu Hause.

Frau Dötsch meldet an und Nachmittag 16.00 Uhr bringt sie Colonnello Guzzardi, kommt von Durach mit der Rolle meines Bildes, dazu Brief und Lichtbild. Erhalten von mir Lichtbild mit Unterschrift und silberner Medaille. Die Frau auffallend decolletiert, sehr fromm, bleibt bei der Kirche, von der Gottesliebe - hat doch ein Wunder gesehen. Er selber ging früher nicht in die Kirche, aber dann ist ihm die Muttergottes erschienen. [ ... ] ist noch nicht gefirmt - ob das notwendig sei? Nicht so notwendig wie die Taufe, aber doch, nachdem es ein Sakrament ist.

Mit dem Auto fahre ich 1) zu Professor Pascher, der bereits ein Zimmer im Georgianum hat. Übergebe Akten für Mörsdorf in der Sache des Kanonischen Instituts, für ihn persönlich ein CARE-Paket. 2) Oberstleutnant Kanzler - mit CARE-Paket und kleinen Sachen, Café und Schokolade.

Abends noch viel gehustet, aber doch besser.