Tagebucheintrag vom 27. Januar 1949Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10028,
Seite 41
GENNAIO
27-338, s. Elvira vergine - GIOVEDI, 27/1
11.00 Uhr Oberrabbiner Dr. Ohrenstein
:
Besuch war verschoben worden. Er weiß,
daß ich um die
gleiche Zeit
in die
Frauenklinik wollte.
War in der
Mette.
Vom Gottesdienst sehr ergriffen, er sei auch in
Amerika
in einem Nachtgottesdienst gewesen,
war aber nicht so feierlich. Im Vertrauen gegen
Auerbach
-
er hätte viel getan,
was dann die Juden verantworten mußten. Sehr persönlich. Jetzt Generalanwalt
- Ich falle hinein: Die Aufgabe des Sonderministers ist aber
nicht bloß eine
finanzielle.
Der eigentliche Plan: Es besteht eine
christlich-jüdische
Vereinigung, um Auswanderung zu ermöglichen, er
arbeite nicht mit diesen zusammen. Aber viel Zusammenarbeit für die Schweiz.
Respondeo
:
Zur Zeit dort fünfzig Kirchen gebaut,
also neue Bitte nicht zu stellen.
Sie haben viel geschickt,
dem Gefangenen
war es
Geschäft
.
Viel
Medizin.
Ich schlage vor: Unsere
Aussprache, da die Not fortwährend steige, er betont aus den
letzten Tagen,
wie viel er für Christen getan habe,
10 M.,
20 M.
Sehr dankenswert, aber wir haben große Zahl.
Er überlässt es mir,
die Sache zu formulieren,
in die Presse zu bringen.
Der
politische Antisemitismus
sei leichter geworden. Über
Palästina
und Auswanderung überhaupt einmal eigens, er ist für Auswanderung nach
Palästina.
Er erwähnt den
Papst
.
Willenbrink
mit dem ausgezeichneten
Hörapparat.
Zusammen mit
Pater
Schulte
von
Immaculata.
Ich
hätte in Freising ihrem
Provinzial
gesagt, die Kirche stehe am
falschen Platz,
müßte
versetzt werden, der
Pfarrer
von der Heiligen Familie habe vom äußersten
Eck
gesprochen. - Ich habe das nicht gesagt.
Besuche Kardinal Preysing
in der Frauenklinik - gestern von
Frankfurt
hierher, sehr müde geworden,
nur
fünf Minuten.
Leider erst
12.30 Uhr
statt
11.00 Uhr.
Auf dem Dachgarten in der Sonne. Freilich kalt. Im Osten der Bagger.
Schwester Gunhilde
:
Schmidt-Pauli
sei bei ihr gewesen und
verlange
vier Lichtbilder
für ihr Buch, davon zwei,
die nicht im öffentlichen
Handel
stehen. Ich habe mit dem Buch nichts zu tun, ich will
aber nicht
Nein
sagen.
Präses
hat sie geschickt.
Dr. Brannekämper
:
Eineinviertel Stunden.
Von
Schwarzwälder
angemeldet. Seine
Studien,
seine gewandte
Art
im Vortrag, ernst und
tief
und warm - auf dem
Dach
des Domes. Jetzt den
Ruf
als Professor,
als
Dreiervorschlag
wird es an
Hundhammer
gehen,
dann wird
er
eine Empfehlung schreiben oder sprechen.
Etwas
Charakteristisches
die Ehrfurcht vor der Vergangenheit - der deutsche
Student brauche sich seines Deutschtums nicht zu schämen. Gerade gegenüber jenen,
die
Conjunkturarchitekten
werden.
War lange bei Vater
Berlinger
und seiner Familie, dafür ewig
dankbar. Ich gebe ein Lichtbild mit
Mitra.
Für das
Maßwerk
am Dom wird etwas Neues
geschehen.
Er ist unter Tränen dankbar.
27-338, s. Elvira vergine - GIOVEDI, 27/1
11.00 Uhr Oberrabbiner Dr. Ohrenstein






Willenbrink




Besuche Kardinal Preysing

Auf dem Dachgarten in der Sonne. Freilich kalt. Im Osten der Bagger.
Schwester Gunhilde



Dr. Brannekämper



