Tagebucheintrag vom 7. Januar 1949Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10028, Seite 21

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GENNAIO

7-358, s. Luciano m. - VENERDI, 7/1


Herz-Jesu-Freitag, darum nicht auf dem Zimmer, sondern in der Kapelle.

10.00 Uhr Oberst Lindberg. Hat sich selber gestern und heute dringlich angemeldet, spricht kein Wort Deutsch. Was ich von der Youth halte? Zwischen dem 15. und 25. Jahr. Vielleicht war die Amnestie verfehlt – wirken noch Ideen nach. Gruppen stecken die Köpfe zusammen. Was tun? Gut beobachten. Ob sie in die Kirche gehen? Viele haben sich zurückgefunden. Sein Hauptanliegen: Ob seine Frau, wenn er wiederkomme, hierher kommen und hier öfter kommen könnte. Ja, wenn Anschluß finden kann und von von hier aus vielleicht Englisch sprechende Damen kennenlernen kann. Ich erwähne: Die Amerikaner sollten sich nicht in unsere Schulfragen einmischen. „Er spreche nicht öffentlich, aber das sei seine persönliche Ansicht.“ Kennen Sie den Rektor der Universität Chicago, von wo der Brief in dieser Frage kam? Nein. Mein Haus ist verschont, rings lauter Trümmer – waren Sie hier? Ja. Unterschied von Bomben und Minen. Er: Man kann nicht auf 3 000 Meter zielen und erklären, man wolle die Kirche nicht treffen. „Wir wollen die Stadt treffen“. Er: In Amerika sieht man sehr schwarz. Der Krieg kann durch Stalin leicht kommen, vielleicht in vier bis fünf Jahren.

Silberarbeiter Seitz: Bringt dreißig aus Silber à 15 M. Also 450 DM. 200 als Vorschuß und heute 250. Eine kleines CARE.

15.30 Uhr Wolfram. Dann wieder ausgepackt.