Tagebucheintrag vom 5. Januar 1949Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10028, Seite 19

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Mittwoch, 5.1.49. Wie gestern 6.45 Uhr auf dem Zimmer Messe, weil Stiegensteigen wieder schwierig.

10.30-12.30 Uhr Dr. Schneider, früher Polizeioberpfarrer. Nicht vom Generalvicar geschickt. Die Frage: Halten Sie mich für geeignet, den Posten bei der Polizei auszufüllen? Ja. Es gibt aber keine Seelsorgestelle bei der Polizei, wie es früher war. Der Priester hat bei der Priesterweihe Gehorsam versprochen und muß bereit sein im Gehorsam auf jede Seelsorgestelle zu gehen. Wenn die staatliche Stelle, die die Stelle bei der Polizei zu besetzen hat, nicht vorschlägt und ablehnt, kann die Kirche nichts machen. Er will nur diese Stelle, keine Pfarrei, keine Schulstelle – er ist für nichts anderes geeignet. Brem kenne ihn, noch besser der verstorbene Dompfarrer Stadler. Siehe Brief gegen Rarkowski, der die Vorträge in Berlin gestoppt habe. Pater Lippert
Möglicherweise ist der bereits 1936 verstorbene Pater Peter Lippert gemeint.
habe ihm geschrieben, er solle vor den Neidern, Strebern das Feld räumen. Generalvicar habe ihn fast umarmt! Ich hätte doch alles aus der Nähe miterlebt – was ich zugebe.

Pater Odilo von Schäftlarn: Ob er, wie schon einmal im letzten Jahr, im Zimmer der Geschwister Tautphoeus
Möglicherweise handelt es sich bei einem der Brüder um Franz Tautphoeus.
in Irschenhausen heilige Messe im Haus lesen dürfe? Ja. Er war bei der Beisetzung in Chiemsee.

15.00 Uhr in der Infanteriestraße. Magazin des Caritasverbandes hat den Waggon vom Vatikan dort ausgelegt und ich sehe ihn an. Den drei Helfern je eine Tafel Schokolade.

Den übrigen Nachmittag wieder zehn Colli von Weihnachten, Vatikan, ausgepackt.

18.30 Uhr Gilardone für Glückwünsche.