Tagebucheintrag vom 23. Februar 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 37-38

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Montag, 23.2.48. Wieder auf dem Zimmer celebriert. Nicht ohne Schwierigkeit, obwohl die Nacht besser war.

9.00 Uhr Dreimärkl zwei Spritzen: Strophanthin und

van Embden: Bringt von gestern die Mappe zurück und erhält neu zwei Pfund Sugar, gestern und 200 Schweizer Franken. Sehr kurzer Abschied. „Auf ein Wiedersehen in der anderen Welt“.

Zinkl: Berichtet über Stuttgart, wo die Schulmänner aller drei Zonen beisammen waren. Überall wurde die Haltung in Bayern in der Frage der Schulreform anerkannt. Zinkl kam oft zu Wort. Wir wollen aber nicht eine Einigung. In wesentlichen Punkten einig. Über die Lage im Allgemeinen.

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Ein furchtbarer Nachmittag. 1) 16.15 Uhr im Nazarethheim Schmidt-Pauli besucht, die sehr lange krank war. Coffee und CARE-Paket und anderes mitgebracht. Sie selber hat Correcturboden
Möglicherweise meinte Faulhaber Korrekturbögen.
auf dem Tisch. Ebenso die neue Oberin und die alte von hier begrüßt und die neue Kapelle angeschaut. 2) Lebsche Klinik vom Bischof Rackl, Eichstätt, Abschied genommen. Er kommt in dieser Woche nach Eichstätt heim, „weil nur noch pflegerische Arbeit“. Sehr kurz. Er ist matt, spricht leise. Ich gebe den Segen. „Heute Heimfahrt“. 3) 18.00 - 20.00 Uhr Dr. Scharl wegen des Skandals Görres. Er hat die Kleidung durch Pater Manfred überbringen lassen, das Schwerste in meiner Bischofszeit. Der angebliche Brief von Leiber. - Der Erlaß von Kienitz: Es sei ganz klar. Nur dem Priesterseminar sei verboten zu sprechen. Kienitz: Das sei kein Redeverbot. Laien haben sich besser gehalten. Lehrerseminar hat sich entschuldigt. Dies academicus aufgehoben bis abends eine Form von ihrer Erklärung für den Klerus, Gutmachung des Ärgernisses.

Sehr müde am Abend und über Nacht noch Brief in die Schweiz schreiben müssen, weil Gelegenheit dorthin.