Tagebucheintrag vom 20. Februar 1948Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10027, Seite 36

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Freitag, 20.2.48.

Dr. Peter-Josef Keßler aus Trier, heute Privatdozent, in der nächsten Zeit Extraordinarius im Kanonischen Institut, wohnt in Ebersberg bei seinem Bruder. Landrat dort. Hat auch weltliches Prozessrecht studiert. Frank wollte Kirchenrecht stärker in Staatsrecht einbauen - „auch Stuck wollte das“. Will später natürlich Wohnung in der Stadt suchen.

Weißthanner mit der Eingabe für die Salesianerinnen in Steinhöring. Warten bis morgen, weil ich es Deutsch diktiert habe, wie ich die Lösung denke.

Schweres Asthma, auch untertags. Gilardone kommt öfter zu Besuch mit eigener Medizin.

17.00 Uhr „ein Freund von General Widenmayer“, Professor Dr. Lone, mit Dr. Jenney, Frau Egler als Dolmetscherin - überbringen Grüße vom General: Ich hätte damals von Tuberkulose gesprochen, was inzwischen neu in dieser Sache, der General will etwas Ganzes tun. Respondeo: Die Zahl übergroß, es muß etwas Ernstes kommen. In der Schulreform bekommen die Kinder die Bücher von anderen, vielen kranken Kindern (Kinder hätten nicht offene Tuberkulose). Man muß eigene Baracken bauen, welche nehmen? Ich: Waldheim. Sie beginnen: Das erste Mittel die Wohnungsverhältnisse bessern, das zweite die Nahrungsverhältnisse. Statt five minutes eine halbe Stunde.