Tagebucheintrag vom 9. Oktober 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 117

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THURSDAY - OCT. 9

Amerikanischer Generalconsul Woods 10.00 Uhr - kommt von Berlin, sehr freundlich: „Was kann ich für Sie tun“, erst Englisch, dann Deutsch. War in der Schweiz, in seiner Familie dort. Wenn Sie etwas brauchen ... Brauchen Sie Zigaretten. Ich schreibe einige Medikamente auf.

Abgewiesen: Generaloberin der Schulschwestern - Dr. Wilke
Es könnte sich um Reinhard Wilke handeln.
, der Blumen brachte. Ich war in der Bibliothek.

Rösch und Jandl: Wie schon gestern, ob wir neben der Beschlagnahme der Kartoffel, siehe oben, gleichzeitig unsere herkömmliche Herbstsammlung durchführen oder verschieben sollen für später. Später Frostgefahr und noch vor der „Hofbegehung“ wird der Bauer die überschüssigen Kartoffeln auf den Schwarzmarkt geben. Also noch einmal mit dem Minister Baumgartner und seinen Referenten sprechen. Ich schreibe an die Bischöfe, die bereits begonnen haben.

Staatssekretär Dr. Auerbach und Oberrabbiner Ohrenstein. Der Antisemitismus im Wachsen, Einzelnes in der Zeitung. Spanien: Früher waren die Juden am Kriege schuld, jetzt an der Hungersnot. Eine Lehrerin: Warum sind wir so schlecht dran? Wegen der Juden. Ich: Es wurden und werden von mir Hirtenbriefe verlangt - Er: Wir verlangen nicht Hirtenbrief, aber bei einer Ansprache oder auch innerhalb eines Hirtenbriefes. Ich: Wagner von den Schwarzen Hintermännern. Also solidarisch. Er kennt Baerwald. Siehe besonderes
Eine maschinenschriftliche Notiz zu dem Gespräch findet sich in EAM, NL Faulhaber 6285.
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Pater Hilarius, früher Administrator in Posen, heute Quardian in Würzburg. Muß dort die Kirche bauen: Dafür 1 000 M. und Schokolade für die Reise. Bleibt bei Tisch.

Nachmittag in der Bibliothek eingeräumt.