Tagebucheintrag vom 8. Oktober 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026,
Seite 117
WEDNESDAY - OCT. 8
9.00 Uhr ein Offizier bringt aus dem Hauptquartier einen Brief von Generalgouverneur Lucius Clay
.
Eine
Antwort
auf unsere Eingabe um Milderung des
Liberation law
.
Luise Scholz
:
Es ist entschieden,
Mutter
geht nach
Amerika.
Schwester
wurde hier schwer krank. Sie selber
vom
Ordinariat
(Kienitz
)
ein überschwänglich anerkennendes Urteil über ein
Manuskript
Gott und Christus,
eventuell
später
zu drucken. War kurz. Erhält Kaffee, Zucker,
Schokolade,
Kleinigkeiten, 400.
Leopold Schwarz
-
Weggehen von München ist entschieden, bis 1.1.48. Wird später als Schriftsteller arbeiten.
Hat zum Namenstag viele Drucksachen geschickt.
Berlinger
:
Rechtfertigt sich,
warum er die Kreuzkirche nicht anfangen kann, man kann jetzt Facharbeiter nicht vom Dom wegnehmen.
Was
mit dem
Conto
für die
Sankt-Vinzenzkirche? Das
Barconto
(44 000)
ist
so und so
entwertet. Die
Wertpapiere
(380 000)
werden vielleicht doch auf 10 Prozent und später noch einmal
10
Prozent
aufgewertet werden. Also ruhen lassen. Von seinem
Bruder
keine Nachricht. Kommen aber auch solche heim.
Direktor Jandl
:
Ob die bereits angefangene
Caritassammlung
auf dem Land fortgesetzt werden soll?
Nein.
Das Gesammelte
sicherzustellen.
Da aber jetzt die große Kartoffelernte beschlagnahmt wurde (der Bauer für den Kopf
4
Zentner,
die in der Stadt
½
Zentner
zunächst),
wird eine furchtbare Stimmung einsetzen, da können wir nicht gleichzeitig eine Sammlung halten.
Ich verspreche ihm 30 000. Dann wohl später ein Hirtenbrief.
Die Tanzwut der Flüchtlingsjugend. Frau
Sähner
hatte geschrieben, ich soll auf die Freiheit der
Caritas
dringen.
Pfarrer Jungmann
,
Neufahrn -
wegen der von
Georgii
suggerierten
Glockenweihe. Soll sich um eine
größere Pfarrei bewerben. Vorher kann ich natürlich nicht versprechen.
Herz-Jesu-Missionar Munzlinger
-
über die zehn Umarbeiten in
Sankt
Paul
Südseite ein Heft. Reist in die Heimat der Märtyrer, im
Bayern
, soll Entwurf machen.
Auch für uns
Bayern. Bleibt zu Tisch.
Nachmittag Venator
und
Gilardone
.
9.00 Uhr ein Offizier bringt aus dem Hauptquartier einen Brief von Generalgouverneur Lucius Clay


Luise Scholz




Leopold Schwarz

Berlinger


Direktor Jandl

Es könnte sich um die schon früher erwähnte Frau
Sähner
handeln.



Pfarrer Jungmann


Herz-Jesu-Missionar Munzlinger


Nachmittag Venator

