Tagebucheintrag vom 16. Juli 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 75

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WEDNESDAY - JULY 16

9.00 Uhr Hartig. Der Fabrikant der Kleiderstoffe für Klerus und Orden schwer krank. Von Pater Rösch hat er zwei Ampullen Penicillin erhalten - ob nicht weitere von mir erhalten kann? Ich habe nämlich auch nur eine Ampulle besessen.

Pfarrer Aniser, Grabenstätt: Die Lehrerin dort, Erna Brauer, war Parteigenossin. Sie selber hatte angegeben: 1942; Seeger hatte sie 1940 angemeldet. Wegen Fälschung des Bogens drei Monate Gefängnis - zusammengebrochen, nach Aichach verbracht. Mutter in der Pfalz. Ich will versuchen, ob eine Eingabe.

Dekan Ruf, Pfarrei Marktheidenfeld, neulich in Zangberg getroffen. Pater Dahlem soll wieder in sein Kloster, verlangt sein Abt. Er selber will Priester bleiben, Ordensmann bleiben, aber bei den Benediktinern. Natürlich auch Gefahr, wenn er nirgends unterkommt. Nach Schäftlarn.

12.36 Uhr, ab allein Dachau zum 40. Priesterjahres-Jubiläum
Es handelt sich um das Priesterjubiläum von Friedrich Pfanzelt.
im Hotel. Buchwieser hatte früh das Amt gehalten und spricht sehr lange. Die Orte, wo er früher war, hatten Kinder gesandt. Sehr viele Bekannte. Auch viele Laien, wie Dr. Böck
Es dürfte sich um Franz Xaver Böck handeln.
, ein Herr, der um die Presse sich müht.

Professor Klingner, Philologe, von Leipzig hierher gekommen, soll von Propst Spülbeck berichten, wie dort auf Denunziationen hin in Lager gesteckt und zu Tode gequält. Wie viele sterben. Auch der Bruder des Kardinals Frings. Ich werde in Fulda berichten.