Tagebucheintrag vom 14. März 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 7

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Freitag, 14.3.47. 7.45 Uhr nach meiner Messe, die auf dem Zimmer war, in der Kapelle Consecratio Walburgae Lerchenfeld. Ich hatte es vergessen. Ich bete selber die Litanei und die Responsorien. Dann beim Kaffee ihre erste Frage: Ob das Buch der Weisheit oder Sirach zuerst gedruckt sei, und wieviele. Die Mutter habe acht mit den Kindern - sie war das neunte. Hat oft gelesen.

Kommerzienrat Fahrmbacher, Landshut: Ein Verwandter, General des gleichen Namens, der Verteidiger von Lorient, in Frankreich zum Tode verurteilt - ob ich etwas tun könne? Nein, ich darf kein Gesuch in Deutschland, und habe nach Frankreich gar keine Verbindung. Er gibt sich darein. Sehr wahrscheinlich schon hingerichtet. Eine katholische Familie.

Oberin von Zangberg und Franziska: Die Entscheidung über Maria Viktoria will sie schriftlich haben. Es war ein Mißverständnis vom Weihbischof. Über Weihbischof, ihren geistlichen Vater, sei ein großes Raunen draußen, also unmöglich, daß er dort als Missarius lebe. Unmöglich, unmöglich. Hat viele Schülerinnen, aber nicht genug Schränke.

Frau Rechtsanwalt Simon - wie scheint wegen eines Kaffees wie neulich beim ersten Besuch. Also Kaffee. Cacao, Zucker.

12.00 - 13.30 Uhr Fahrt, Besuch bei Ministerpräsident Ehard mit Pfeiffer - I. In der Hauptsache über Entnazifizierung, dankt für meine Denkschrift. Soll ernst [ ... ] und über Flüchtlinge, weil in den letzten Tagen Kaller hier. II. Hundhammer, war gerade Besprechung bei ihm über Theater und Oper. - Noch nicht gelöst. Das Bild im Simpl. Ich bin dafür, man muß die Männer in der Regierung arbeiten lassen.

Ohne Mittagssiesta 15.30 Uhr Pater Wolfram - war länger krank. Ich gebe ihm mein Manuskript.

Caecilia Eisele: Gebetbuch und Rosenkranz für einen Erstkommunikanten. Papstpredigt. 300. Schokolade. Rein persönlich.

Maria Liebel - nach sehr langer Zeit.