Tagebucheintrag vom 13. März 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 6

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Donnerstag, 13.3.47. 7.00 Uhr wie gestern auf dem Zimmer, weil Bischof Kaller in der Kapelle.

Staatssekretär Sattler. Kunstreferent. Sehr lange durch meine Schuld. Rubensbild Freising. Hartig. Hier in der Sammlung - darüber wohl Friedensverhandlungen. Heute Nacht der Name „deutscher Friedensvertrag“, die Russen gefragt: Ob Gefangene entlassen. Ob er wiederkommen dürfe?

16.30 Uhr Wolfrats. Martha war lange krank mit schwerer Grippe. Erhalten Kaffee, ein Pfund Zucker, kleinen Zucker. Denkt viel an Rom.

17.00 - 18.00 Uhr Dr. Zorn, Staatsminister für Wirtschaft. War 1933 ausgestellt, dann in Sachsen Zigarettenarbeiter und bald Direktor. Unter den Russen ein furchtbares Los. So arm wie die Offiziersfrauen kommen und wie reich sie weg. Die Offiziere nehmen Brot und Fleisch mit in den Urlaub. Anerkennung, weil Quadragesimo anno - beteuert, es sei aber auch so. Diese Weisheit! Überhaupt ohne die Stütze des Glaubens, all unsere Arbeit umsonst. Leider kommen die Arbeiter immer weiter weg von der Kirche. Theaterstücke wie Der Weg in das Glück würde sie näherbringen. Sieht schwarz in die Zukunft. Zorn ist evangelisch, steht aber katholischen Kreisen nahe. Seine Rede im Rundfunk.

Fast bis Mitternacht Manuskript von Franziskanischem Beitrag „Bruder Immerfroh“.