Tagebucheintrag vom 27. Februar 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 119,120

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Donnerstag, 27.2.47. Frau Warmuth - einmal zum Gratulieren, dankt für den Besuch, sonst weint er nicht, nur wenn ich da bin. Fährt nach Regensburg zu den Enkeln, in der Sache eines Pfarrers. Ihr Auto geht sehr gut.

Stadtpfarrer Lurz - will auch mündlich um Spiritual bei den Barmherzigen Schwestern sich bewerben. Hält sich für geeignet, will seine ganze Kraft aufwenden. Respondeo: Es ist viel liegen geblieben, besonders Verkehr mit den Behörden. Ich muß warten, bis die Bewerber alle auf der Liste.

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Ein Herr hat sich beworben, älter als Sie. Von einem anderen erkläre die Schwester, der verstorbene Prälat hätte ihn sehr empfohlen. Er dankt fürs Vertrauen. Ich wiederhole: Ich kann heute keinen Entscheid geben, aber sein Gesuch sei bei der Kirche.

Castello - hat einen kranken Mann versorgt, nun die Frau gestorben. Er gibt niemandem die Hand, ißt nichts, was von anderen gerichtet ist. Sie hätte Mitleid, sich für ihn aufzuopfern, die Polizei will es. Dagegen erkläre ich: Es ist Selbstmord. Auch ihr Sohn sehr ernstlich dagegen. Juden wollten mir Kaffee schicken.

16.00 Uhr Venator - ein paar Tage im Urlaub. Ich schicke der Mutter Kaffee. Für sie selber: Kaffee, Schocolade, Cacao, ein Wintercamicia, Rückfahrtgabe gestempelte pantaloni. Sehr dankbar.