Tagebucheintrag vom 1. Februar 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025,
Seite 103
Samstag, 1. Februar
1947.
Ein unruhiger Tag.
8.00 Uhr meldet Schwester Ottmara
:
Vetter
Zahner
hat Leibschmerzen,
weil sein Bruch
ausgetreten ist. Schon gestern Abend nach dem Rosenkranz erzählte die Mutter
, er sei wieder,
nachdem er kaum genesen war, den ganzen Tag im Bett gelegen und verlange zu trinken.
Friedbald
bringt ihn
zu
Lebsche
.
Ergebnis: Der
Bruch
wieder
repariert,
ohne
Operation.
Er wäre dafür auch zu schwach. Aber jetzt sehr müde, der Körper blau, muß
medicamentös
behandelt werden.
Schwester
Ottmara
bringt ihn von
Lebsche
in die
Medizinische Klinik.
Mit
Champagner
und Kaffee und Zucker.
Grassl
:
General
Clay
will den
Paragraph
59 der
Bodenreform
gestrichen haben,
„weil er eine Begünstigung der Kirche darstellt.“
Was tun?
Protest
unmöglich,
weil wir es vertraulich erfahren haben.
Es ist
Clay
!
Sollen
die
Minister
zurücktreten oder die Bischöfe:
Nach Veröffentlichung des Gesetzes
öffentlichen
Protest
erheben?
Wir wissen: Zunächst kommt
Wehrmachtboden, dann Parteiboden,
ziemlich viel, dann Großgrundbesitz.
18.00 Uhr Hubertus
,
lässt sich absolut nicht abweisen.
Vorwort
zur
Himmelsreise? Unmöglich. Eine Zumutung wie der Kreuzweg.
Ein unruhiger Tag.
8.00 Uhr meldet Schwester Ottmara







Grassl



18.00 Uhr Hubertus
