Tagebucheintrag vom 13. Januar 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 87

Mo 13.1.47 Tauwetter ohne Straßenpflege.

Lola Lourne, früher Kunstrefer. bei der Bayr. Staatszeitung, jetzt Firenze /
(aus Wien evac.) Arbeitet für den Bund und für Vaterland in der Schweiz - blind in der Klinik /
Wessely, begleitet von einer Schwester. Läßt einiges zum Lesen da. Grüßt von Card. /
Della Costa
und seinem Sekr Meneghello. Ein Buch von mir, /
sie schlägt selber Charakterbilder , ins Ital. übersetzen. Ich werde ihr die zweite Auflage schicken, das ganze Honorar /
soll ihr zufallen, ich gebe schriftliche Erlaubnis zur Übersetzung. Läßt Gedichte und einige Drucksachen zurück. Ob wirtschaftliche Hilfe? /
Nein, lehnt entschieden ab.

G. Rat Dir. Joerger Caritas Freiburg. Mit allerlei in /
fließendem Deutsch vorgebrachten Ideen: Das Büro Fritz hier erweitern, Kpl Müller Neffe des Bischofs /
ob ich ein Dankesschreiben nach Amer. richten will - keine feste Zusage, weil das vom gesamten Ep ausgehen müßte. /
Fritz mit der Zeit pens., Pension von Freiburg aus: Ich stelle fest daß das erweiterte Büro Fritz von Freiburg /
aus unterhalten werde. Erzähle daß Fritz wußte, daß die Verteilungszentrale Stuttg. am Anfang, einige Pakete ... /
Er fragt ob Licentiierung angestrebt wird? Ich von Anfang dagegen, Freiheit der Caritas! /
Wir wollen uns nicht unter Aufsicht des Staates stellen. Er weiß nicht daß Dr Schuhmacher gestern hier über Caritas /
sich lustig machte.

Zinkl: Auffallend daß man unsere Abmachung wie eine beili Beilage zum Konk. /
betrachtet. Also vorsichtig sein, den Bischöfen mitteilen

Gen. Vic: Hält sehr viel auf Gute Hirten. P. Gruber soll weg, bereits /
ein Hr dort in Tätigkeit der von Magdebg kommt und schizofren. /
Einer nach dem anderen, zuerst Begeisterung, dann plötzlich erledigt. Mit Abberufung eilt es nicht so.

Edbauer - Kreuth war hier, ging aber dann wieder weg.