Tagebucheintrag vom 4. Januar 1947Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 79

Samstag, 4.1.46. Leizinger aus Garmisch. Neujahrsbesuch - es wurde schon an der Pforte erklärt: Kurz sein, weil ich noch heiser bin und wenig Zeit habe. Sie bleibt auch nicht lange. 310 M. und Diverses: Zwei kleine Getreidekaffee, ein Pfund Zucker, große Schachtel Cakes, kleine Büchlein.

Stadtpfarrer Dr. Lurz und Pater Prior Kleophas, Nymphenburg. Dank für die Weihe der Hauskapelle im Krankenhaus. Es sei große Freude gewesen. Über Kirchenverhältnisse in Nymphenburg. Die Kirche sehr schwer beschädigt, die alte Institutskirche ganz zerstört.

Üxküll: Besuche ohne rechten Zweck. Er ist herzkrank in der Medizinischen Klinik. Im gleichen Zimmer mit seinem Sohn, der sehr nüchtern denkt: Ja, Papa, wenn du stirbst, ich werde schon traurig sein, aber dann denke ich: Ich werde dich wiedersehen. Ich gebe ihm, weil er ministriert, ein Kindergebetbuch und eines für Studierende, „Im Zeichen des Herrn“, und eine Tafel Schokolade.

Pater Gruber, S. J. bei den Guthirten: Er wird vom Kloster aus abgeschoben. Provinzial hat erklärt: Wenn die Oberin Antrag stellt, wird er ihn abberufen. Der Nachfolger sei nicht geeignet, in der Predigt ungenügend. Ich habe nur gehört: Er erschüttere die Autorität, mehr von Cäcilia. Ich kann nicht alles untersuchen. Soll zu Generalvikar gehen.