Tagebucheintrag vom 23. Dezember 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 69

Montag, 23.12.46, 8 - 10.30 Uhr, Benediktion der wieder hergestellten Hauskapelle dem heiligen Johannes von Gott geweiht, der Barmherzigen Brüder in Nymphenburg. Es geht eng zu. Ansprache über den barmherzigen Samariter.

Heimkommend in der Einfahrt Colonel Leroy D. Soper, 98 th General Hospital München, mit Father Walsh, gleich in Chorkleid empfangen. Lädt ein nach Schwabing zu kommen. 500 Kinder beschenkt gestern.

Mensamire - mit schwerem Gelenkrheumatismus. Von Hartmannshofen herein, noch niemals geheizt. In ein Heim? Unmöglich. Bringt Myrten. Erhält 300, Kaffee, Marmelade, Stück Christkuchen und anderes.

Zinkl: Brief nach Wien abgegangen. Der neue Minister: Hundhammer, Cultus. Ministerpräsident Ehard. Über Meixner. Ich unterschreibe eine Sache für die Bischöfe.

13.00 Uhr Dreimärkl: Puls 78, weil heute bis 1.30 Uhr an der Predigt gearbeitet, heute zweieinhalb Stunden Funktion, und erst kurz gefrühstückt.

16.00 Uhr ͑ἱππ - geht über Weihnachten nach Wipfing, ich schicke ein kleines Päckchen mit. Bringt großen Pack Zucker.

Für Forsthuber Begleitwort für Neues Testament in Eile geschrieben.

Steidle bleibt sehr lang. Über Rußland, er der einzige, der viele Lager besuchte und von zwei Seiten gesehen hat. Jetzt einer von den ganz wenigen CDU in der russischen Zone.

Malmolitor - bringt durchaus ihr Christkind, besonders Biographie Rupert Mayer.

Die Schwestern Dentes - auch kurz, wie alle Besuche heute. Abends 21.30 Uhr beginnen ihre Aperi, Domine.

19.30 Uhr Dr. Graf bringt Huchen mit einem richtigen Rausch: Er habe mich auf dem Königsplatz gerettet, ich habe Deutschland gerettet, wollte noch herauf. Sein Schwager war dabei, um das Haus vor ihm zu schützen.