Tagebucheintrag vom 3. Oktober 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 13

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Donnerstag,3.10.46.

11.00 Uhr Mensamire nach langer Zeit, muß warten. Mit der Schwester überworfen, beim Stammgericht einen Mann getroffen, mit steifem Fuß, selber hört fast gar nicht mehr - werden sich heiraten. Bereits beim Pfarrer, Stuhlfest. Sie 26 M., er 67 M. - „Werden schon auskommen, aber doch ein Heim.“ Waren bei der Mutter, ist zufrieden.

Frau Widenmann, ein paar Mal abgewiesen, heute ruhig. Bis an den Himmel das Lob ihres Sohnes. - Was sie hört: Er sei genau wie der Kardinal. - Eine solche Grabrede noch nie gehört. Dann von einer Frau Röder und einem Geistlichen, der sich drei Herren warm halte im Ordinariat und Thalhamer. Kaffee und Milchdose, dafür dankbar.

Knapke - immer noch hier. Ob ich von der christlichen Loge den Bischof gesprochen hätte. - Ja, aber nicht bis zu einem Beschluß. Die Herren fürchten den Namen Loge. Er will nach Regensburg. An der Pforte zur Schwester: Laßt Euch Olivenöl von US schicken. Im Übrigen wird die Sache geheimnisvoll, er wird immer kühler, reagiert nicht auf Mathe Th.

Frau Pfitzer muß wieder weggeschickt werden.

Nachmittag Auto, Krankenhaus Nymphenburg: Die Generalobermeisterin der Dillinger Schwestern zu Besuch. Sie ist ausgegangen, also warten. Ein Blatt vom Ölberg statt Blumen und Dank für Namenstagsbrief.

Zahnarzt Graf: Lothstraße 1 - im Anwesen Bruckmair. Neue Prothese.

Abends: 21.00 Uhr Monsignore Carrol - höflichste Anfrage, ob etwas nach Kronberg? Ja, Gnadengesuch für Frank. Er will von Paris aus es machen. Sein Bruder dabei.