Tagebucheintrag vom 18. Juni 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 153

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Dienstag, 18.6.46. Sitzung Promenadeplatz 2 – täglich Regen seit zehn Tagen.

Fritz
Es könnte Frau oder Herr Fritz aus Tölz gemeint sein.
– Sprechzimmer nur im kleinen Eßzimmer. Hilft im Haus arbeiten. Die Tochter hier zum Arzt wegen ewigem Hunger.

15.30 Uhr Theodulus im Eßzimmer, um einiges zu fragen. Über die „zehn Bändchen“. Die Predigt werde ich selber herausgeben, aber Auszüge daraus können ausgegeben werden. Nicht aber die Biblica. Die neue Psalmenübersetzung. Dazwischen hinein wird in den Zimmern gearbeitet.

Reverend Walsh vom Schwabinger Krankenhaus. Bringt von Chicago, Illinois, Reverend Sigstein, 1927 Clevland Avenue, 340 Dollar-Stipendium in Check, ist bereit, den Antwortbrief und anderes zurückzusenden. Überhaupt beteuert er vielmals: Er will tun, was ich wünsche, helfen und dienen, ich soll doch sagen. Fragt, ob Shaving und Zahnpasta. Mit den 75 Schwestern sei man sehr zufrieden, auch mit der neuen Oberin, auch das Zusammenarbeiten der Nurses und Schwestern sehr gut. Von den drei Nurses sei die Chief Nurse katholisch, hat neulich für alle den Segen erbeten. Werden sich einen guten Platz auf Balkon des Rathauses für Fronleichnam sichern. Er will, wenn seine dreißig Monate zu Ende, verlängern lassen, weil es ihm hier sehr gut gefällt.

Minister Zapf für Ernährung und Landwirtschaft Speyer, Hessen-Pfalz. Die Ernährungslage in der Pfalz entsetzlich – Frauen suchen sich Kartoffelschalen, ebenso Herren. Er weint. Ich mit Hoegner zusammen eine Eingabe an den Länderrat. Die Amerikaner haben freigegeben. Kommt alles in die Pfalz. Am gleichen Abend die Eingabe.

Octavian Barlea, Vaticanische Mission Kronberg. Kommt mit dem großen Wagen und gibt im Auftrag von Schwester Pascalina hier Brief ab und eine Schachtel mit sechs Paketen für Thalhamer, Betty und Ferdinand
Möglicherweise ist Ferdinand Lehnert gemeint.
. Und eine große Kiste mit 120 Kinderschuhen und zwanzig Männerschuhen.