Tagebucheintrag vom 14. Juni 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 145,147

Frei 14.6.46 9 – 10 nach langer Pause die beiden Secr.

Hans Hofmann, statt an Ostern wenigstens an Pfingsten aus Chartres entlassen /
Erzählt von seinem Lager Lyon – Orléans – Chartres. Furchtbare Erlebnisse. /
Fast verhungert. Jeden Tag zehn gestorben. Léon Blum der Jude war der erste der für sie /
eintrat. Wagen vom Vatic., auch der Nunt. sehr freundlich.

P. Moreau der neue Provinz. der Kapuz. Über St Josef, /
<im Schloß | am Schluß> <Keselburg | Keselberg> jetzt ein Versehrtenheim, seine Schwägerin sehr tüchtig

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Provinz. der Redempt.: Eine Kapelle und darin Ss? Ja bereits genehmigt. /
P. Vogel soll mit den Pullachern geweiht werden.

Frau Prof. Martin: Hilde bei den Exercit. in Altötting, arbeite /
sich vollständig auf, muß einmal ausspannen. Mutter selber wird auch in Exerc. gehen.

15 30 P. Wolfram – Das Haus wird auf den Kopf gestellt. Er hat wahrscheinlich Berl. weil nichts fertig wird?

Prof. Schmidt Prof. an der Universität Freiburg, Geistlicher auf dem Weg nach Salzburg /
im Auto, Dir. des Anthropos Instituts – Schweiz. /
Von der Salzbg Univ? Er habe gehört, die deutschen Bischöfe seien abgerückt, auch der Heilige Vater nicht mehr /
so sehr dafür. Resp. 1) Zur Zeit und wir fürchten auch für längere Zukunft ist die Verbindung mit /
Salzbg mehr oder unterbunden. Die Bened. werden auch nicht mehr gehen? Concord.? /
2) Wir sehen nicht klar Entwicklung der theol. Fak. in den Universitäten – ob wir nicht eine katholische Universität /
bei uns haben müssen oder gar zwei. Warum der Hirtenbrief bei uns verboten. Er zeigt mir die Ruine vom /
Stefansdom und seine zwei Büchlein über Rassenkunde. Über Mucker- /
mann
und rassenkundliche Forschung.

Besuch im Mutterhaus: Raum für Einkleidung am Gang. Der Prospekt v. G. Rat /
Knoll. Vertrag mit Krecke. Berlinger. /
Dr Cramer
Anklageschrift gegen ihn. Heinrich Müller aus der Wohnung – nach Vilsbib.?