Tagebucheintrag vom 23. Mai 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024,
Seite 131-132
Donnerstag
23.5.46.
Regennacht,
jeden Abend Gewitter. Sprechstunde,
weil nur das kleine Eßzimmer.
Professor Stummer
,
aus Breslau mit Schwierigkeiten herausgekommen, wenigstens die Bücher gerettet. Dort
lange
in einem
Kellerlazarett,
viele Grabreden gehalten, als
Professor
hier noch nicht bestätigt, darum auch keine Vorlesungen.
Weiß nichts genaues von
Stelzenberger
.
Simmerding, Domkooperator
,
zusammen mit
Pater
Manfred
,
Capuziner.
Sankt
Anton: Una Sancta:
Landesbischofischof
Meiser
hat öffentliche Anschläge
an den Kirchen verboten, – wir tun es auch nicht.
Die auffallenden
Conversionen
machen ratsam,
im Stillen die Versammlungen zu halten. Er soll über jede
Versammlung
Protokoll
führen. Keine gemeinsame Gebetsandacht. Dagegen katholische Gemeinschaftsmesse, der die anderen beiwohnen
können als Gäste, auch
Mitbeten.
Daneben
die im kleinen Zirkel. Versammlungen nicht in einem Gotteshaus. Über
Jugend:
Ich gebe mein
Protokoll über Eichstätt zunächst vertraulich.
Frau Ignatiews Katharina
– spricht französisch – Bekannte von Frau
Baronin
Sturmfeder
– will danken für Hilfe für
Entlassung
ihres
Bruders
aus
amerikanischer
Gefangenschaft –
bringt
neun
Äpfel von Landau
[ ... ]
mit. Sehr kurz.
Früherer Bürgermeister Dr. Stadelmayer
:
Gesuch für seinen
mmSchwiegersohn
in Kriegsgefangenschaft
oder
Neffen
„an den
Heiligen Vater
“. Nicht möglich,
aber wir tun,
was wir können. Persönlich
hat er sich groß gezeigt,
daß er als Bürgermeister
zurücktreten
und
doch weiter
mitarbeite.
Klagt, im Wirtschaftsverband sei
schwere Arbeit.
Casanova
:
1) Über
Auxiliator
.
Antwort an den
Heiligen Vater
.
Bis nächste Woche
warten.
2)
Stoeckle
,
hier Stiftsdekan.
3) Als
Dompfarrer
Weißthanner
,
nicht sehr begeistert davon.
Caritas
wird aber getrennt.
Apologie
für den
Papst
?
Wir für die Bischöfe.
Sevenich,
Maria
ist katholisch. Also
kommen lassen.
Zinkl
– Kurz. Eine Eingabe, weil
spät
geworden.
Geistlicher Rat
Tuntenhausen:
Programm
für
Basilicafeier.
Meine Teilnahme.
Auch
Prozession,
aber mit meiner kleinen
Monstranz.
Bleibt zu Tisch.
Weißthanner
:
Teilnahme an der Beerdigung von
Pater
Pfülf
.
Daß er
Canonicus
werden soll.
.
16.00 Uhr Schmidt-Pauli
im
„Paradies wirklich“
im kleinen Eßzimmer.
Bitthorn
:
Den Brief
ihres
Schwagers
zurück.
Fünf Stück aus
amerikanischen
Liebesgaben.
Nicht empfangen: Kazlauskas Bronius
,
Paris,
Mitarbeiter der Monats
[ ... ]
Res publica,
Zeitschrift des
Monsignore
Rousseau
,
der zu Anfang des Krieges
hier bei mir gewesen,
über Frieden und Krieg zu sprechen.
Wick Karl
,
Luzern,
Mitarbeiter der katholischen Zeitung Vaterland – wollte übers katholische Leben in
Bayern sprechen – mit einer
allgemeinen
Karte von Reichskanzler
Wirth
.
Ebenso Veichtmair
,
Dietramszell,
auf dem Weg nach
Konnersreuth.
Wollte zum
Cardinalsjubiläum.
Professor Stummer


Simmerding, Domkooperator



Frau Ignatiews Katharina





Früherer Bürgermeister Dr. Stadelmayer




Casanova







Zinkl

Geistlicher Rat

Weißthanner


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Pfarrer
von
Kirchseeon
– neu errichtet.
Antholzner
16.00 Uhr Schmidt-Pauli

Bitthorn


Nicht empfangen: Kazlauskas Bronius



Wick Karl



Ebenso Veichtmair
