Tagebucheintrag vom 18. März 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 62-64

Mo 18.3.46 Schwester Tertullika – von der Reise zusammenrichten.

Dr Hagenbusch, von Schweizer Gen. cons empfohlen. Fängt unschuldig an mit Prinz /
Leopold der in die Schweiz will aber man stelle zu viele Bedingungen. Dann sehr geschickte Frage, beteuernd er sei kein Journal. /
Zuletzt bittet er um eine Lichtbildunterschrift und da kommt heraus daß er über den Besuch der Lager etwas schreiben will.

Mater Damascena, Exgeneraloberin: Überraschend, daß Merk /
auf dem Sterbebett widerrufen habe, er sei getäuscht gewesen … zeigt einen Brief von P. Zeiger: Auch Leiber /
habe die Auffassung es muß ein Unrecht wieder gut gemacht werden! Der V Heilige Vater werde es gewiß tun! Ich erkläre: Ich habe den Tod /
von Merk erst in Rom erfahren, – von den obigen Dreien in Rom keine Silbe erfahren. Man muß sehr vorsichtig sein in solchen Dingen. /
Die Gen.oberin will nach Deutschland was ihre Pflicht ist aber ich werde kaum etwas tun können. Sie: Es muß Gen Kap. sein und dann /
muß eine neue Gen.oberin und das andere soll gewechselt werden – ich sage: Man darf einem Gen.kapitel das Ziel /
nicht im Voraus festsetzen. Sie: Auch von England habe sie Briefe erhalten. Es gehe doch auch um die Ehre ihrer Familie und besonders um /
das Institut. Ich: „Der Heilige Vater kann sanieren, auch wenn etwas nicht in Ordnung war“. Ich habe geschwiegen – /
sie ging sehr unzufrieden weg.

Prof. Aufhauser Missionswissenschaft Würzburg. Ob er im nächsten Semester /
in lesen könne? Wir haben mit Absicht Missionswissenschaft nicht in den Plan aufgenommen weil die Feldtheol. nicht zu viel /
Stunden haben soll. Er plötzlich: Ich werde bald 65 Jahre dann ... Er rechnet also nicht damit.

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Pöhlein Studienrat: Der Weggang von Fürstenried sei ihm sehr schwer gefallen. Resp. Der /
Weggang von dort war verf [ ... ]. Gen Vic sagte: Beide zusammen nicht möglich, für Schule finden wir schwer einen Ersatz, also er habe /
<es> gut gemacht in Fürstenried, soll in der Schule ruhig weiterarbeiten. Erlaubnis eine Dissert einzureichen über einen Mönch in Tegernsee? Ja.

Prof. Egenter – in die Diözese zurück für Moral. Weiß nichts Näheres /
über Steinbüchl. 6 Semester vier stündig? Ist lange. Wenn vier Semester fünf Stunden nicht sein /
kann. Nicht Gebrauch machen davon.

P. Kastner 1) Über Lagerseelsorge in Dachau und Neu Ulm – bringt mir /
Brief. Ich kann nichts tun. Aber man sollte um Char. für diese Herren geistige Hilfe, Bücher, Schach- /
brett, Spielkarten 2) Jugendseelsorge. Wolker habe in St Gabr gesagt: /
Nur Pfarrjugend, die Kaulbachstr.
könne
kann
aufhören. – Ich mache Schluß.

Zwei von der Firma – Haben demnächst Besprechung hier. Ob Pontifamt? Ich kann heute nicht /
versprechen. [Einfügung: Herr Grass und Frl Hilz.]

Gen Vik: Ob in dieser Woche Sitzung? Mi.

Zinkl: War lange bei Min. Erklärt, ohne das Vertrauen der Kirche könne er nicht arbeiten. Er will mich besuchen – /
Habe das Sagen mit Emmet zusammen. Verhältnis zu Muhler: Bekenntnisschule.

Frau Wiedemann – ganz wirr um ihren Sohn in russischer Gefangenschaft, in Focsani. /
Ich: In Rom im Uffizio seine Adresse gelassen. Ja ich mußte das doch fertigbringen daß er heim /
kommt – ganz anders als früher. Thalh. habe gefragt was sie wolle. Ob sie Nachmittag kommen will . . . .

v. Wittgenstein – hat Liebl im Gefängnis besucht der in Starnberg war und jetzt wohl /
in Garmisch. ist. Die drei Kinder sollen getauft werden, hat dem Dompfarrer geschrieben. Aber die Mutter hat sie schon /
getauft – in die Bücher muß es eingetragen werden, soll das dem Dompfarrer überlassen. „Will ihm eine Schwester sein“. Und die Frau? /
Hat ein Buch gesucht: Will die Kinder ev. taufen lassen. Von Neubibg

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17h nach langer Zeit eine halbe Stunde im Hofgarten wo die Bäume gefällt werden.

M. Liebl – nach zwei Jahren. Glaubt wegen Wirthmüller hätte ich sie abgewiesen. /
1 000. Peter immer krank.

Wolfrats: Wie es in Rom geht. Erhält Papstpredigt.