Tagebucheintrag vom 18. Januar 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 24-25

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Freitag, 18.1.46. Priester Erich Kellner, Münchener Diözese geboren, von Weihbischof Schauer in die Schweiz gewiesen in eine Jesuitenschule. Zurzeit in Österreich und dort bleiben bis den Doktor in Innsbruck. – Dissertation über mystisches Thema, zurzeit bei Wunderle. – Ja. Privat will er, da er manche Familien kenne, eine Hilfsaktion einleiten, Crivelli hat ihm zugesagt, wo aber hier lagern, weil er die Caritas mit dem apostolischen Arbeiten zusammen nehmen will. Später wahrscheinlich in München eine Stellung, darüber später (vergessen ob er deutsches Abitur hat …).

Prinzessin Franz Josef von Hohenzollern, geborene von Sachsen, in persönlicher Sache, begleitet von Verwalterin Fräulein Wolpert(?). München Possartplatz 3, evacuiert in ein Schloß bei Sigmaringen. Der Prinz verhaftet, hoher Offizier bei der Marine, plötzlich entlassen, in der französischen Zone besser behandelt. War hier, zurzeit Stadelheim, müsse hungern. Was tun? Thalhamer mit Keller sprechen.

Guttenberg, Jandl, Hirsch – in der Kriegsversehrtenfürsorge. Nach langem Hin und Her, Jandl besonders nimmt sich sehr darum an, – der vorerst zurückgehaltene Aufruf der Bischöfe soll an Maria Lichtmeß verlesen werden.

Fräulein Wochinger, Zögling von Zangberg, hat nicht mehr das Haus ihrer Eltern im Ganzen, aber noch die Möbel und alles für 16 Betten – will ein katholisches Heim errichten. Heime sind sehr notwendig, am besten Anschluß an das Nazarethheim, nicht nur ein Altersheim für Dauerwohnungen, sondern die kurz hier sind. Ein Haus suchen? Dafür kann ich von hier aus nichts tun. Konradstraße 16.

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15.30 Uhr Pater Vicar. Danach zu Fuß nach Sankt Bonifaz, aber Pater Hugo Lang nicht zu Hause.