Tagebucheintrag vom 16. Januar 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 21,23

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Mittwoch, 16.1.45. 8.30 Uhr Pater Esch, alt geworden, natürlich über Jugendorganisation. Ich bin gegen Wolker'schen Universalismus. Wir vereinfachen, beginnen aber nicht mit der Congregation. Ich habe Bischof Sheil gebeten, nicht alle Jugendbund, sondern freien katholischen Jugendverband.

Guthirten: Suchen einen Geistlichen für Zinneberg, mögen an den Generalvicar gehen. Boxhorn von Glonn ist noch nicht alt genug. Haben so starken Zugang, daß sie jetzt sperren mußten und viele krank. Zwei Klassen im Orden aufgehoben, schreibt Generaloberin als Auftrag von Rom.

Schwester von hier bringt Frau Irmgard, Nonnberg - Salzburg. Ist eine Münchnerin und hat Möbel hierher bringen müssen. Dort drei Bomben, keine Toten. Wäre bereit, Post mitzunehmen. ...

Rechtsanwalt Josef Müller, Vorsitzender der Christlichen Union. Erzählt aus den Kriegsjahren. Wiederholt verhaftet, zwei Mal auf den Gerichtshof geführt, gefesselt, wunderbar gerettet. Jetzt politisches Parteiprogramm – ganze Vorlesungen – mir war der Kopf so schwer, 14.30 Uhr zu Tisch. Übergibt seine Rede Geistige Erneuerung.

Norpoth – war wiederholt verhaftet wegen falscher Angabe im Fragebogen. Jetzt immer noch keine Anstellung. Ich gebe eine neue Empfehlung und eine Empfehlung seines Sohnes für Traunstein oder Scheyern.

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ZellingerSiehe besonderes bei der Hochschule. Dozenten für Moral, Direktor des Georgianums. Welche Möglichkeiten bis jetzt ins Auge gefaßt worden. Demoll habe besten Willen zu eröffnen. Im Radio verkündet: 21. Januar beginnen geistliche Übungen.

Pater Emmanuel, Fürstenfeld: Nach dem prachtvollen Weihnachtsfest. Sein Chor hat im Lazarett gesungen. Die herrliche Kirche als Jugenddom für Deutschland? Nein, für Bayern oder Südbayern.