Tagebucheintrag vom 20. Dezember 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 84

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Donnerstag, 20.12.45. Pater Canisius, Scheyern: Die Amerikaner ziehen wieder ab (wir glauben, sie bleiben lange), ob nun das Seminar beginnen könne? Sobald als möglich, damit nicht wieder besetzt wird. Ähnlich wie in Traunstein Laienstudierende aufnehmen. Vorher die Eltern verpflichten, pfarramtliches Zeugnis - um auf vierzig - fünfzig aufzufüllen.

Zwei Amerikaner aus dem Hauptquartier Frankfurt von Nuntius warm empfohlen: Sie wollen über die Lage der katholischen Kirche in Bayern hören und mir vorgestellt werden: Ten. Rodham Kenner, Dr. Fritz Nova. Nur eine Frage: Wir sind auf der Reise durch die Zone, wir möchten sie bitten über die Lage. Dann schweigen sie. Die Lage am Anfang und später. Ausgezeichnete Herren wie Keller, Landeen, auch der jetzige Pundt, weniger Patton. Der viele Wechsel. Die Sache mit Hirtenbrief und Romfahrt ist erledigt. Dagegen Concordat und Bekenntnisschule. Die Massenentlassungen und der Gesetzesentwurf Hoegner. Die Verhältnisse in den Lagern. Sind sehr dankbar. Beide katholisch, aber ohne Segen. Nürnberger Gericht gut vorbereitet und in Gerechtigkeit.

Monsignore Hennerfeind: Bringt Bericht über Jugendfürsorge. Druckverhältnisse schwierig. ...

Schwester Maxima, Speyer: Bringt vom Bischof dort, auch einen für Nuntius. Vor 33 Jahren hätte sie mich in Speyer besucht, dort im Stiftungskrankenhaus. Speyer gut durchgekommen. Erhält Säulenpredigt und Weihnachtskerzen und Firmbild. Bittet um Segen.

Pater Lenz, S.J., Kalksburg. Schreibt an dem Buch „Priester in Dachau“. Lichtbild habe ich nicht bekommen, wie er glauben viele im Ordinariat. Wohl aber einen Bericht von Caritasdirektor Klein - den ich auswärts verräumt habe.

Geistlicher Rat Pater Sigisbert, Capuziner - übergibt sein Buch „Für und Wider Todesstrafe“.

17.00 Uhr Denter sorores
Es handelt sich um Paula und Gerda Zahner.
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