Tagebucheintrag vom 10. Dezember 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 73,75

Montag, 10.12.45, 8.00 Uhr: Neuhäusler mit Oberkirchenrat Bogner, je sechs von der gemeinsamen Eingabe mit Landesbischof Meiser an das Hauptquartier zu unterschreiben.

10.00 Uhr Konferenz mit Generalvicar, Hartig, Frau Schwarzwälder und [      ] von der Rovina über Messweinlieferung aus der Rheinpfalz, wo sie bereits holten, und eventuell aus Tirol.

Die Lebensmittel, die wir von München aus (Käse) als Gegenleistung für Messwein in die Pfalz gegeben haben, wurden nicht in der Pfalz abgeladen, sondern durch die Pfalz nach Frankreich weiter gegeben.

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Kienitz: 1) Das Ministerium bietet ihm einen Lehrauftrag für Kirchenrecht an, ob ich zustimme? Ja, besonders für die Übungen und Formulare und Vorbereitung. 2) Rotkreuz Sürmann hat ihn gerufen. Responsum: Zur Zeit viel Spannung mit dem Roten Kreuz, sagt der Dompfarrer und Jandl.

Frau Oberlehrerin Will - früher hier, dann nach Obing. Dort betete sie mit den Kindern, darüber Kinder und Eltern glücklich, brachten Eier. - Jetzt wieder hier. 100 M. für Kirchenbau. Wohnt im Vincentinum.

Regens Dr. Höck: Weihnachtsferien in diesem Jahr nicht? Nein, weniger Vorlesungen, aber das Haus darf nicht leerstehen, sonst stockt die Räumung. Bleibt zu Tisch.

Provinzial Carmeliten - Visitation und zugleich Wahl in Aufkirchen. ...

18.00 Uhr Henrich Viglia, „Verwandter des Papstes“, wurde in deutsche Lager gebracht vor vier Jahren, in Pflege- und Heilanstalt, wieder entlassen, sein Auto und seine Sachen wurden ihm gestohlen. Einführungsbrief bei General Stuller - habe noch niemals an ihn geschrieben. Gibt sich alles aus den Papieren. Passau sei unfreundlich gewesen.

Domkapitular Zinkl: Der Erlaß gegen Bekenntnisschule sei von Juli, während die Eigenstaatlichkeit Bayerns erst am 28. September gekommen sei. Unmöglich.