Tagebucheintrag vom 7. Dezember 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 71,72

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Freitag, 7.12.45, Herz Jesu. 7.00 Uhr in der Hauskapelle Venator, zum Frühstück.

9.00 Uhr Dreimärkl, alles in Ordnung, ohne Spritze.

Oberkirchenrat Hanemann - schon länger angemeldet, Brief war geöffnet, siehe besonderes.

Stadtpfarrer Niggl, Herz Jesu: Kirche neu bauen, an der Straßenkreuzung, das Querschiff zunächst als Notkirche, zugleich auf die Westseite Diakonie für verschiedene Werke.

Frau Scheidler, Altötting. Hat dort privat ein Soldatenheim, auch von Oper. Nun nicht mehr möglich auf private Form, darum hier vorgesprochen. Von mir ganz still 1 000 aus Castellfond. Dazu persönlich ein Kreuzlein und ein paar Lebkuchen vom heiligen Nikolaus.

Oblaten, Provinzial und Pater Rektor. Weil morgen Notkirche eingeweiht. Es wird mitgeschrieben meine Ansprache, in ihrer Zeitschrift abgedruckt. Ja, aber alles sehr einfach.

Zinkl: Von Ministerialrat Mayer, der im Vincentinum zur Messe kommt, also öfter zu sprechen: Mein Einspruch gegen Linhardt nicht zu finden - wenn wirklich nicht, dann werde ich neu schreiben mit Begründung. Ich gehe nicht nach dem Fragebogen, es wäre aber nicht zu verstehen, daß irgend sonst jemand abgebaut würde, wenn Linhardt...

Monsignore Lang: Zwei Eingaben für Missionspriester nach Rom - eine Übersicht über eine Verteilung gleich genehmigt zurückgegeben.

Prinzessin Battenberg und ihr Sohn: Will nach Portugal reisen, ich soll die Pässe verschaffen - unmöglich. Ich wüsste es nur aus den gleichen Dokumenten wie die Behörden selber. Nach Rom hat sie Fahrpass, dagegen eine Empfehlung für den Vatikan. Respondeo: Brauchen keine Empfehlung, wenn Pässe in der Anticamera vorlegen. Ob er zur Quardia nobili im Vatikan? Bitte, sich darüber dort erkundigen.

Willi Heger, der kleine Schwarze, früher von Jugoslavien mehrmals hier - bringt wirklich einen Brief vom Heiligen Vater, den ich vervielfältigen soll - brauchen Freiburg und Taunus - will ein Zeugnis, um in Portugal zu sammeln - müßte vom Heiligen Vater ausgehen. Werde 1. Januar fragen wegen Post nach Rom. Fährt heute noch nach Konstanz zurück. Frau Schwarzwälder mahnt zur Vorsicht, Konsul Rinderfeld habe gewarnt.

Mozolt?, Breslauer - man helfe den Schlesiern nicht, sehr verbittert. Will nicht Kartoffeln, sondern Aufruf an die Welt, läßt Manuskript da, wird es wieder holen.

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Uexküll, wieder so spät nach 14.00 Uhr, also kurz. Ich soll mehr Amerikaner empfangen, es sei eine Pause gewesen. Einer: Es war eine Spannung, Hirtenbrief jetzt geregelt, ich will keine Meldungen nach Amerika.

Tisch 14.30 Uhr, 15.30 Uhr Pater Vicar.

17.00 Uhr Schwester Arona von Schwabing, weil Zähne gebracht.

17.30 Uhr Frau Schwarzwälder. Hat große Ladung Messwein aus der Pfalz selber geholt unter großen Schwierigkeiten: Nebel und Glatteis. Schickt wiederholt Fische.