Tagebucheintrag vom 1. Dezember 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 63

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Samstag, 1.12.45. Dreimärkl ohne Spritze. Persönlich: Lebsche habe die Auffassung vertreten: Ohne Habilitation sollte keiner Professor werden. Aber Valentin auch keine Habilitation. Im Gutachten Eymerfall
Gemeint ist der Gynäkologe Heinrich Eymer.
: daß das Kind übernommen werden müsse.

Herr und Frau Thieme: Adventkranz. Bäcker Strauss nimmt davon weg. Einladung für morgen. Verbindung mit Sozialdemokratischem Minister Seifried aufrechterhalten. Die Mutter sei gegen Willy aufgeregt.

Scholz: Generalvicar hat ihr angeboten, in Plattling bei Verwandten den Winter über zu bleiben, beheizte Zimmer ohne Bezahlung. Soll es ruhig annehmen. In dieser Zeit sich dogmatisch vertiefen. Besonders Heilige Schrift, Altes Testament. Betrachtend lesen. Dafür suche ich etwa drei Bücher heraus, darunter Schönheit der Heiligen Schrift. Sie: Ich soll nicht politisch predigen, sondern jeder hat gesündigt, jeder müsse sühnen. Einige Lebensmittel.

Dr. Weissmann, kurz begrüßt vor Tischzeit.

17.00 Uhr Fendl - Chef noch nicht erledigt. Sein Fachchemiker wurde verhaftet - wahrscheinlich weil sie alle Fachmänner verhaften.

Mutter und Tochter Martin: Die Feier am Marienplatz. Mein Verhandeln mit Ministerpräsident und anderen. Urteil Keller über Mariensäulenfeier.

Ein Priester reist zurück zu Nuntius und will Post mitnehmen, wahrscheinlich Dr. Quint.

Dr. Stephan Kukolja, Priester aus Kroatien brachte von Nuntius - einen Brief, nicht bei mir.