Tagebucheintrag vom 24. November 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 51-53

Samstag, 24.11.45. 9.00 Uhr Dreimärkl bloß Homobillspritze am Ofen. Ich von Professor Eymer, den ich besuchte, er in einer persönlichen Angelegenheit, er sei in Aussicht genommen als Leiter der zweiten Klinik. Der Chef in Gesundheitswesen sei nicht antikatholisch, er will mich besuchen.

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Pfarrer Göbel aus Schlesien - über eine Stunde, im Auftrag des Kapitelsvikars von Breslau, dort furchtbare Not. Responsum: Wir haben sehr viele von Schlesien - wir haben unsere zweieinhalb Millionen. Ob sie für Polen optieren könnten? Das Leben steht in der Scala der irdischen Güter höher als die Nation - können ruhig tun, um nicht zu verhungern. Zuletzt zwei Vorschläge: 1) Ich gebe aus dem, was an mich kam, einen Bericht an den Heiligen Vater. 2) Hier bereits eine Schlesienhilfsaktion. Zunächst vom Roten Kreuz, allein mit Jandl und Neuhäusler sprechen. Die Konferenz auf 3. Dezember angesetzt, vielleicht vorher hier.

Pfarrer Hamp, Pöcking, als Dozent für Altes Testament nach Freising berufen, stellt sich vor. Will seine Pfarrei weiterhin mit versehen.

Baronin Guttenberg: Will die Kriegsversehrten betreuen. Schön gedacht, aber keineswegs möglich. Sind solche Zahlen, daß das nicht privat, sondern mit staatlichen Millionen und Häusern gemacht werden kann. Aber ganz im Kleinen - Ja. Mit Jandl besprechen, sei mit Mr. Keller bekannt. Ich sehe nicht hinaus.

Nach Tisch die zwei Denteser - sehr kurz und stehend, weil ich gerade packe für die Abfahrt nach Freising.

15.30 Uhr ab nach Freising - Pater Thomas dabei. Nicht starker Nebel.