Tagebucheintrag vom 14. Oktober 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 15-16

Sonntag, 14.10.45. 7.00 Uhr Missa in der Kapelle. Es sollte die Messe zur Silberhochzeit von Ministerialrat Piscator sein, der silberne Bräutigam kam aber nicht.

Neuhäusler: Wegen Seminar Freising und seiner Freigabe, er fährt heute nach Starnberg wegen Kienitz.

Schmidt-Pauli – glücklich, in Franz-Josefstraße Wohnung zu haben. Nicht klar, warum sie kam. Kann nicht zur Mama reisen.

Frau Direktor Eid, Frau Thieme und die kleine Gretl: Die Mutter nach langer Zeit, fällt um den Hals und weint, die Kleine bekommt ein Büchlein und Chokolade und Kondensmilch. Große Sorgen natürlich um Johanna in Speyer (von ihr eine Flasche Wein), um Veronika, deren Mann verhaftet ist.

Herr Reiser. Vor zwei Jahren Convertit, durch Ausgebombtwerden zusammengebrochen und von Militär entlassen. Jetzt möchte er in die Schweiz – kaum möglich. Ich werde ihm aber doch ein Zeugnis geben.

Baronin Pölnitz: Brief, daß ihr Bruder lebt und in Ungarn gut beisammen ist. Ihr Sohn bei Erlangen (?) in Seelsorge, habe nach Bamberg kommen sollen. Das Bischofs Korps. Ndb.



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Frau Heuss: Nachricht, daß ihr Mann wieder Praxis ausübt - die Wohnung einigermaßen erhalten ist.

Domuslohner – Immer noch nicht gesund. 250.

16.00 Uhr Taurivicus. – bringt Manuskript. Wenn doch eine Schreibmaschine zu haben wäre.

An der Pforte waren, aber nicht vorgelassen: Herr Lotter, Thoma, Dr. Trog.