Tagebucheintrag vom 7. Oktober 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 8-9

Sonntag, 7.10.45. 7.00 Uhr auf dem Zimmer celebriert.

Mater Irene, Bamberg: Dort die Schule noch nicht begonnen. Bringt Seife und Zucker, über politische Lage, der Ruck nach links .. [ ... ].

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Ferdinand – als Ingenieur der BMW ausgestellt, sorgt sich sehr ab, darum von Gertraud geschickt. Will beim Zimmermann eintreten und anfangen. Es dauert nicht ewig. Dazwischen vielleicht Technische Hochschule zum Baufach. In der Not wäre ich auch noch da.

Herr Thieme: Beim Wechsel des Kurses mein Zeugnis von Rattenhuber zurückgenommen. War früher bei der Gewerkschaft, will also jetzt dort eintreten. Responsum: Der Eintritt ist für das Gewissen frei. Hier werde er gefordert – zunächst aber Johanna helfen, die kunstgewerblichen Aufträge aufzuarbeiten. 1 000 für den Übergang.

Wegener: Dritte im Bund Grautmann. Aus dem Krankenhaus für Flüchtlinge in Cham entlassen, unterwegs von einer Rotkreuzschwester betreut und dann beraubt (500), will jetzt nach Westfalen und dort Stellung suchen, bittet um den Segen. Wenn einmal Anliegen, dann kommen. ...

Körber: Der Beginn der Lehrerinnenkurse zieht sich Monate hinaus, alles unsicher – jetzt ein Kurs für Englisch und Französisch. Was tun? Damit nicht so lange ohne Beschäftigung, den Kurs mitmachen – weil Englisch auch Vorbildung für die Schule. Dem Vater monatlich 40. Kann wieder kommen. Das Singen nicht vergessen.

17.00 Uhr von Spaziergang zurück – nach langer Zeit im Englischen Garten – um warme Füße zu bekommen.

Septemberkind: Reise nach Tirol um die Erbschaft der Tante abzuholen. An der Grenze Geld und Sachen abgenommen.