Tagebucheintrag vom 21. Dezember 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 92

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Donnerstag, 21.12.44. Thomastag. 7.00 - 9.00 Uhr in der Katakombe des Schutzkellers Priesterweihe für zwei Franziskaner. Früher mit dem Provinzial besprochen. Secretär Wagner hat fünf Tage vorher mit dem Magister von Tölz gesprochen, ohne mir davon zu sprechen. Am Tag vorher sage ich ihm zweites Mal, er soll die Weihezeugnisse beischaffen - früh vor der Weihe spreche ich mit Pater Magister ...

11.45 Uhr zuerst Luftwarnung und bald darauf Alarm, also drei Stunden nach der Priesterweihe. Die Büroschwestern sind noch nicht da, darum Platz für Auswärtige. Sieben englische Gefangene, von Berlinger mir überlassen, sind dabei, auch zu Tisch.

Vikar von Heilig Geist: Sucht einen Ausweichraum für seine Kirche bei den Schulschwestern - Turnsaal noch nicht fertig, aber ein Industriesaal, bisher von der Jakobsgemeinde besetzt, wäre geeignet, aber er müsse über die Gestellung freie Hand haben.

Forsthuber - hat sich um Traunstein beworben, wäre wohl geeignet dafür, aber erst die Liste abwarten.

Malmolitor - zum zweiten Mal ausgebombt, wohnt jetzt ganz in Gauting.

Stadtpfarrer Breiter: Bringt zu seinem Jahrestag der Priesterweihe Lichtbilder von den geschädigten Kirchen.

21.00 Uhr Baumann und Begleiter: Die Sanitätsniederlassung sei gekündigt mitsamt dem Militär - ob nicht die Patres in die Seelsorge übernehmen und die Theologen in drei Gruppen je acht unterbringen.