Tagebucheintrag vom 6. Juni 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 51-52

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Dienstag, 6.6.44. Heute verkündet unser Sender: Die längst erwartete und seit Jahren angekündigte Invasion auf dem europäischen Festland hat begonnen.

Stalf - zur Zeit bei Zahnarzt. Sonst besser. Das Geschäft wird auf der Neuhauserstraße sein.

Meyern - Hohenberg - nur heraufgelassen, weil ich zwei Büchsen Ovomaltine für Cervus übergebe. Madeleine überarbeitet. Eine Frage: Oberpfarrer Schneider bei einer Familie [      ]. Gut katholisch und die bringen ihn nicht wieder los. Er geht einfach nicht fort. Läuft in der Badehose im Haus herum, schimpft furchtbar über Vorgesetzte, gehe dabei täglich an den Altar.

Arenberg: Ob die Bemerkungen der Geistliche vom übertriebenen Marienkult auf sie gelte? Sie wollte seiner Zeit immer wieder Rosenkranz, hat sich aber dann gefügt und korrekt gehandelt. Ich habe das Vertrauen, daß sie geistig geschult ist. Es sei ihr leichter geworden, vorher in großer Sorge. Erhält Papst-Ansprache und Dornbuschpredigt.

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Arminius: Bringt zwei Mappen, nicht weggeschickt, weil sie früher schon geschickt hatte. 100.

Nachmittags Besuche bei Dr. Venator.

18.30 Uhr Cancer.