Tagebucheintrag vom 5. Mai 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 42,43

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Freitag, 5.5.44. nach der Sitzung, die heute wieder im großen Speisesaal stattfand -

Pfarrer Buchholz: Vom Reichsjustizministerium gesandt mit Beglaubigungsschreiben, wegen Seelsorge in Bernau. Können Kaplan für Bernau haben, aber nicht der nebenamtlich die Seelsorge im Gefängnis. Darum im Voraus Negative. Er bringt einen Vergleichsvorschlag: Dr. Blank wird hauptamtlich angewiesen, der dortige Direktor, der anfangs keine Seelsorge wollte, sei damit einverstanden. „Gut. So ist das bayerische Konkordat erfüllt.“ Er gibt zu, daß die Tendenz dahin geht, die Seelsorge überhaupt aufhören zu lassen. Ich erzähle von Gürtner und Simultan-Gottesdienst. Er: Vor vier Wochen Metzger hingerichtet. Nicht in Plötzensee, sondern in Brandenburg. Der dortige Pfarrer Parteigenosse, darum habe er ihn selber betreut. Kurz vor dem Tod. Haltung bewahrt. Die Schwedin sei eine Spitzelin gewesen.

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17.00 Uhr war Geheimrat Hubertus. Wieder 2 000 für Fliegergeschädigte und selber.