Tagebucheintrag vom 3. Mai 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 41,42

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Mittwoch, 3. Mai. Firmung in Sankt Korbinian 7.30 Uhr. Helle Sonne, aber gerade darum gefährlich. Römisches Zeremoniale, weil Kaplan Fellermeier dort. Die Pfarrkinder überaus zutraulich, weil es die erste Firmung war.

Im Hause: Grassl weil 15 Eisenschränke unterzubringen sind. Hartig weil einige Bilder auswärts gebracht werden sollen. Er selber wieder gefaßt und meint, wenn ihm Gott noch zehn Jahren schenke ...

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Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr Öffentliche Luftwarnung. Man schaltet ein und sofort klopft das Herz des Gauleiters - 190 Kilometer Nordwesten ein einzelner Flieger - und gleich darauf beginnt eine große Flakschießerei, also doch nicht 190 Kilometer. Natürlich einer, der die Ruinen von München fotografieren will.

16.00 Uhr Venator - auch Mutters unter Ruinenhäusern.

Monsignore Hoffmann - hat in Landstuhl einen Gruß bei Auer bestellt und meinen Wunsch, eine Wohnung zu beschaffen - ich hatte nichts bestellt. Hier wäre eine Wohnung leichter als in Landshut zu finden - außerdem Bedenken von dort. Er will Näheres wissen, das ist Amtsgeheimnis, er denkt aber an den Propst, - soll zu Stadler gehen.

Oberpfarrer Dr. Müller: Dem Feldbischof in Altoetting geht es nicht besonders gut. Übergibt Abschrift einer Eingabe nach Rom wegen Generalabsolution, lateinisch gefertigt von Hofmann, der überhaupt alle drei Wochen nach Berlin reisen und sich Referate holen soll. Die Theologen können nicht zu Offizieren befördert werden, weil sie nicht immer zur Verfügung stehen. Auf das Reichskonkordat kann man sich nicht berufen.