Tagebucheintrag vom 17. April 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 33-34

Text+KommentierungNur Text
Montag, 17.4.44. 7.30 Uhr Tonsur und vier niedere Weihen in der Kirche des Berchmannskolleg - Pullach an zwanzig Scholastikern. Nach langer Zeit alle vier Weihen zusammen. Sekretär fährt sehr gut, durch die Ruinen durch. Ein Hase läuft in den Weg. Im Wagen liegen einige Zigarren, ein anderes Mal ein Aufschnitt.

Dompfarrer: Über Anniversar Bettinger und Domjubiläum des nächsten Sonntags. Hochamt und Betstunde 16.00 Uhr.

Math. Baumhauer: Privatgelübde Karfreitag, aber nun bittet doch um Consecration im Juli oder August, dafür scheint sehr dankbar.

➥ Seite 34

Generaloberin Tattenbach mit Grafen Lerchenfeld dem einen Sohn des verstorbenen Ex-Ministerpräsidenten Lerchenfeld. Hier in Nymphenburg gestorben. Heiligenmäßig gestorben: Gott tausend Dank für alle Gnade und Freuden meines Lebens.

Marie Buczkowska und Zettler: Das neue Studienthema die Encyclica Mystici. Was mit der Akademiker-Gemeinschaft sei? Die ist ganz still.

Professor Petraschek: Dr. Wagner sei der Erste und Einzige, der sich wirklich in seine Studien über die Kreuzigung von Stuck vertieft und sachlich geantwortet habe. Hartig habe nicht geantwortet. Zeigt einen Brief, der sehr rechtsphilosophisch. Zweite Auflage in Bas. Ich überreiche Papstpredigten, Mystici Corporis Christi ohne deutsche Übersetzung. Der gemeinsame Hirtenbrief der bayerischen Bischöfe.

Theologus Ecker: Küstenartillerie in Norwegen, und selber Rechnungsführer - seine Arbeit wird nicht besonders geschätzt. Zum Glück ein Sanitätsgeistlicher, der manchmal Gottesdienst hält. Er ist sehr ernst, im Beruf überzeugt. Erhält: die Pullacher Philosophie, dazu ein Neues Testament, ein kleines Kreuz, 100.

Schloss: Fliegergeschädigt - ging davon in die Josefsandacht, dann zur Schwiegertochter; als sie mit dieser zurückkam, war Schlafzimmer noch erhalten. Bloß Küche ausgebrannt. Lothar hatte sieben Wochen nicht geschrieben, dann Gründonnerstag, er sei eingeschlossen gewesen. 100.

Eisele : Jammert erzählt über die Hausfrau Popp, er und sie mit Ausdrücken und Schimpfnamen ... Sie geht jeden Tag zur Kommunion. Ob da die Kirche nichts tun könne? Evangelium: Wer hat mich zum Richter bestellt. Aber auch Pfundtner habe geschrieben: Sie haben doch die gleiche Kirchengemeinschaft, kann denn von dort aus nichts geschehen? Geht unzufrieden weg. Papstpredigt kann sie nicht bekommen - (verlangte nachträglich von Maria).

Malmolitor: Brandwache ziemlich viel. Geld für Zähne. Buch Columbus.