Tagebucheintrag vom 15. März 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 27

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Mittwoch, 15.3.44. Vicina - mit genagelten Bergschuhen wie es bei auswärtigen Besuchen das Beste ist. Wieder Neuschnee bis 1 Meter, aber jetzt soll der Umschlag kommen. Weiß immer neue Weissagungen.

Von Bornstedt: In den Una-Sancta-Kreisen große Traurigkeit über die Kirchenencyclica, auch bei Rehbach. Respondeo: Die Reformationspredigt des Pfarrers von Stuttgart hat mehr für uns Verletzendes als Mystici Corporis Christi für Protestanten. Simmerding hält jeden Priestersamstag für die Una Sancta Messe mit Ansprache, aber nur eine halbe Stunde im Dom, Patronaaltar - ob ich nicht beim Dompfarrer mehr Freiheit für ihn erwirken könnte. Respondeo: Ist Pfarrersache. Der Patronaaltar ist zu unruhig für die Protestanten, die dabei sind. Ebenso Kreuzkapelle der Jesuiten, ob nicht Dreifaltigkeitskirche. Darüber soll Simmerding mit Hartig sprechen.

Schmitz, Landshut, mit den zwei Kleinen - bringt zwei Äpfel, zehn Eier und Blumen. Erhält Schokolade, Gebäck und 200. Will für Schuster und Casanova etwas tun. Selber herzkrank. ...

Pater Schmid, Spiritual - über Vereinigung der Diakonninen 3.75 Bücher - die Theologica für das Seminar zur Verteilung, die Belletristik als Vereinigung der Diakoninnen-Ausleihbibliothek wieder zurück.

23.00 - 23.50 Uhr Alarm. Ich war natürlich noch auf und steckte gewohnheitsmäßig Laibach an: 120 Kilometer südwestlich, dann gleich darauf 100 Kilometer, 40 Kilometer.., weckte das Haus.