Tagebucheintrag vom 6. Februar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 15

Text+KommentierungNur Text
Sonntag, 6.2.44. 7.00 Uhr im Hause celebriert, 9.00 - 10.25 Uhr im Dom Kerzenweihe, Schneesturm.

Herr Riffel - nachdem dieser Tage seine Mutter hier war. Ein Volljurist, vor dem Krieg bereits im Arbeitsamt und auch jetzt - wiederholt und zur Zeit beurlaubt. Leidet seelisch sehr schwer. Protestant, geht aber in unsere Gottesdienste, bittet auch um den Segen, aber ohne Kreuz. Wohl eine Kerze gegeben, aber nicht Lichtbild. Ich erzähle, daß Priester, die Leutnant waren, als Gefreite eintreten sollten - darin zurückhaltend. Die Erbitterung der Polen, die geschlagen werden, die Taubstummen, Gars.

Martha Wanner: Erzählt von der Hochzeit von Winfried in Oberammergau, wie die beiden zusammenhalten, die Polen seien gut, sie seien sehr angesehen - von ihrem Lager in Füssen: Jetzt Religionsunterricht plötzlich.

Frau Oberlehrer Pfaller, die Putzfrau unserer Schutzfrau, bringt Kerzen, große Kerzen. Erhält eine kleine rote. Bringt Bild von der Schutzfrau - ohne kirchliche Approbation.

Weihbischof: Bringt den Erlass von 1938 über die tägliche Kommunion der Klosterfrauen.

Mercator (hat inzwischen gewartet): In Tölz die protestantische Hausfrau treu gepflegt, jetzt in den Schwarzwald zu den Nichten, dann zu den Eltern
Es handelt sich um Susanne und Karl Leopold Kaufmann.
. Für Cervus Genossen vermittelt, 500.