Tagebucheintrag vom 5. April 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 150

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Montag, 5.4.43. Nach den schweren Regentagen und ersten Aprilstürmen wieder Sonne.

Frey - damals bei Richard im Haus, im Gesicht verletzt - sein Sohn Oberleutnant Stalingrad. Pilar habe so vorausgesagt vom Vatikanbüro. Ich lasse heraufkommen und spreche mit ihm durch.

Körber: Das Begabtenabitur bestanden, Aufsatz im Schriftlichen „ordentlich“: „Nicht der Zweifel, sondern der starke Wille“. Im Mündlichen nicht alles gewußt. Ein wohlwollender Herr, ein Wirtschaftler, dabei: „Was für Industrie ist am Rhein“. Aus der Literatur über Brentano. Der Vater sehr unwillig, daß es noch drei Jahre dauern soll. Er arbeitet nicht, gegen Unterschrift im Monat. Hier 200.

Coronaseder: Sein Gebetszettel, aber ohne Bezahlung, weil von anderen gedeckt. Über Hinsley, was Rosenberg sagte und was Maglione sagen läßt, davon eine Abschrift. ....

Embden: Physicum in Würzburg bestanden, obwohl die letzten Tage überarbeitet, weil Termin vorverlegt wurde. Jetzt noch sechs Semester - auch in Würzburg? Ja, weil dort beim Institut, die Universität dort viel ruhiger als hier, 200.

Frau Gabr.
Möglicherweise handelt es sich um Anna Gabriel.
: Der Mann
Möglicherweise handelt es sich um Eduard Gabriel.
viel auswärts im Dienst. Orthopäde, auch für Tirol. Das Geschäft nicht mehr aufzubauen. Man will die teure Wohnung von Fräulein Frey aufgeben und auswärtig - aber dann nach dem Krieg sie aufbauen. Die Wohnung behalten, entweder Untermiete oder ärztliche Privatpraxis für zwei Abendstunden. Ist dankbar für das, was gegeben wurde, heute still noch einmal 300. Kind ist auswärts im Bayerischen Wald.

Bei Sekretär ein Zigeuner, namens Adler, katholisch - die 14 000 Zigeuner im Reichsgebiet sollen in Lager gesammelt und sterilisiert werden, die Kirche soll einschreiten. Will durchaus zu mir - Nein, kann keine Hilfe in Aussicht stellen.