Tagebucheintrag vom 5. November 1942Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 95-96

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Donnerstag, 5.11.42. Alles wartet auf die Flieger, die, wie man sagt, vor dem 8.11. kommen werden.

Ludwig Siebert, der Ministerpräsident, in Prien gestorben in seiner Villa, die früher einer Jüdin gehörte - am 1. November. Bis heute nichts über Beisetzung.

Walburga Schmitz, Landshut. Geht hier zum Arzt. Scheint sehr krank zu sein, besonders das Herz. Will zu Albrecht. 200, Printen für die Kinder und persönlich Chokolade - war vielleicht nicht gut. ...

Fischer-Giehrl - gestern die Beerdigung der Frau Seifert von Olching. Dafür einen Dankesbrief, weil sie jahrelang betreut. 100 für die Auslagen, daß Dr. Schmelz hier war.

Ειρηνη: Von der Armenseelenpredigt habe man bereits in Militärkreisen gehört. Über Dr. Pretzl vertraulich - sein Gehen und Tod.

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Mit dem Wagen zum Südfriedhof, dort Laßberg begegnet und bei Sankt Anton wieder in den Wagen. Zur Frauenklinik, neue Oberin begrüßen, - Kurse mit fünfzig Hebammen. Eymer zieht die Schwestern auch zur Perforation bei: Das Kind sei schon tot. Die Hellseherin hat die letzten Fliegerangriffe genau vorausgesagt. Oberin Maurella.

Wolfrats - Armenseelenpredigt. Elmar für seine Heimat Füssen in Aussicht genommen. Jörg in Wien im Lazarett, Winfried bei Wien für Offizierkurs. ...

Elisabeth Moy - ich hätte mich gegen die Annaschwestern ausgesprochen - niemals! Erhält eine Kerze.

Verstorben: Abends 19.30 Uhr, als wir gerade in der Kapelle den Rosenkranz beginnen, kommt telefonisch Nachricht, Pater Dominikus tödlich vom Schlag getroffen. Morgen sollte er confessioni causa wieder kommen.