Tagebucheintrag vom 28. September 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 63,64

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Sonntag, 28.9.41. Vorabend schwerer Tag.

Sorella bringt Röntgenbild von Blum.

Professor Seitz - bringt Briefe von evangelischen Pastoren, die mit ihm in Verbindung stehen. Einer will einmal kommen. - Wird im November anfragen.

Sambeth
Vermutlich handelt es sich um Rudi oder Peter Sambeth.
- hat zu Hause Hausarbeiten und ist nicht gewachsen. Wird im November heimkommen. Kleine Blume.

Tattenbach, Dritter Orden, nur zum Gratulieren, also kurz. Die Änderung ihrer Satzungen.

Vier Herren zur Schulkreuzfrage: Lurtsch, Männercongregation, Lotter und Löw, Pfundt führt das Wort. Ich soll heute Abend in der Jugendversammlung reden, „nur ein paar Sätze“. Warum das nicht möglich. Wissen nichts von der Versammlung gestern. Bleiben Dreiviertelstunde. Zuletzt ruhig. Wie scheint, von Geistlichen geschickt. Ich müsse mich hinter die 25 stellen, die beurlaubt seien.

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Zwei Geistliche, Kifinger und Rex - in der gleichen Sache. Schade, daß sie nicht früher mit den anderen kamen. Zum Teil wiederholt. Sprechen wäre die größte Dummheit, aber Teilnahme an der Versammlung, das wäre zu überlegen.

Mercator: Nun wird gebeten zu bleiben, also bei mir wie nicht gesprochen. Ich habe auch immer so gefaßt: Es könnte die Entwicklung dahin gehen.

Jäger von der Nachbarbank: Bringt Blumen und drei Pakete Bonbons. Ganz kurz.

Drei Jugendliche: Kreuser
Es könnte sich um Karl Adolf Kreuser handeln.
, der ein Bild überreicht, wo er als Kind mit der Mutter drauf ist - Berthold, der Sohn des Generalmajors im Feld, Theissing
Es könnte sich um Gerhard Theissing handeln.
. Wenig gesprochen. Man habe gespuckt vor ihnen, aber es nicht zum Streit kommen lassen. Heute nicht öffentlich darüber sprechen, aber bei der Andacht.

Frau Dexel und Schol, Großhesselohe wegen Schulkreuzen - konnten wegen Zeit nicht mehr heraufkommen.

16.00 Uhr Neumaier, nach mehreren Monaten. Vater wieder besser. Jetzt doch eingelebt.

15.30 Uhr in Sankt Michael eine Jugendfeier. Ich gebe den Segen. Einleitende Worte zum Sanctissimum ein Herr [      ], dann Lesung Jesaja 6. Dann ausgesetzt und stille Anbetung, Pause - zuletzt Segen - mit der schweren Monstranz an der Stiege - im schweren Pluviale wurde vorher noch gebetet. Sehr schwer. 30 Pfund.

Die Folge war, am Abend 78 Puls, die Nacht Herzklopfen und Unruhe bis 3.00 Uhr in der Früh.