Tagebucheintrag vom 25. September 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 62

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Donnerstag, 25.9.41. Würdige Mutter zum Namenstag im Voraus und Frau Oberin von Berg am Laim. Eine Schwester in der Frauenklinik mit einem Arzt, sagt es der Würdigen Mutter und diese der Hausoberinstellvertretung. Der Professor hält Appell Eymer, das Militär verlangt 50 neue Schwestern - unmöglich. Von 60 [ ... ] nach der Ausbildung 57 geheiratet. 2 000.

Sorella: Heute reist Werner ab.

Leopold Schwarz: Eine Landpfarrei beschäftigt ihn nicht voll. Hier eine Stelle? Ich dachte zuerst an Feldseelsorge, als Kriegspfarrer anfangen, freilich nicht gut, aber im Büro des Feldbischofs ein zweiter Generalvikar. Ich habe Vertrauen, daß er katholischer Priester bleibe, wie er es im Ketteler-Feuer war, dessen Eingehen ich sehr bedauert habe. Ich gebe die Erlaubnis, in das Pressebüro mit zwölf anderen Offizieren als Leutnant in Feldgrau einzutreten, es sei wie eine Familie. Zum Celebrieren muß er schwarz gehen. Kann manches aufklären, etwa Osservatore Romano. Namentlich wollen wir die Verbindung zwischen Kirche und Militär aufrechterhalten - Militär kann uns einmal Schutz werden, jedenfalls dort im Verhältnis mehr charaktervolle Katholiken als in anderen Fakultäten. Privat mit den Herren zu Tisch. Ich gebe Zustimmung gleich schriftlich, weil er nach Augsburg will.

Tutzinger Mater Vikarin und Priorin. Zeigen mir Dekret, das Abtprimas vermittele von der Congregation: Noviziat nach München verlegt und für die Dauer des Krieges hier gültig. Obwohl nicht genau - also von mir aus drei Einkleidungen und 18 Professen auf Christkönig erlauben.

Pater Kronseder: Donders habe geschrieben, soll incardiniert werden oder eine Stelle bekommen für den Fall, daß... Ersteres unmöglich ohne Exkardination aus dem Orden, über das zweite will ich reden.

Huber
Möglicherweise handelt es sich um Dora Huber oder Paula Huber.
meldet einen 75jährigen Firmling an, soll zum Pfarrer gehen. Von der Mariensäule darf wohl nicht reden.

16.00 Uhr Gertraud, schwer atmend, weint, während sie Geheimnis sagt. Muß kräftig werden - von Namenstag Obst mitgegeben. War beim Oberarzt.

In der Bibliothek Malmolitor - bleibt abends zum Rosenkranz.