Tagebucheintrag vom 16. September 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 58-59

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Dienstag, 16.9. Dr. Schilgen, Münster: Dankt, daß ich durch Reipen
Vermutlich ist Marga Reipen gemeint.
seiner Familie Quartier verschafft habe.

Frau Professor Müller - aus dem Urlaub zurück. Für Familienseelsorge Missio canonica - soll eine Eingabe an mich machen.

Buczkowska und Zettler: Predigten von Münster. Waren in Ettal zur Kreuzfeier - dort nachher die Kreuze abgenommen.

Pater Roos, Cisterzienser, bisher Sankt Rupert, jetzt die Wahl: Entweder nach Reichenhall als Salinen-Kaplan oder Direktor von Fürstenried: Hier keinen Haushalt eigens, aber man weiß nicht, wie lange. ...

Prior Höck: Durfte heute früh seinen Bruder Michael in Dachau besuchen. Vermittelt durch die Güte von Hartl im Reichssicherheitshauptamt, hatte aber Schwierigkeiten. Durfte Bücher und Lebensmittel abgeben. Heilige Messe - die andere ja am Sonntag, immer der gleiche Pole am Altar, der andere hat die Hostie auf der Hand - aber man will die drei, die nicht geschoren sind, von den anderen fernhalten. Hat eigenes Zimmer und ein viertes Zimmer ist Bibliothek. Jetzt zuerst Laienkommunion, dann eine Eingabe um Zimmermesse.

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Generalvicar: Die Juden, die den Davidstern tragen müssen - in die Kirche? Sonntag früh 5.00 Uhr oder 5.30 Uhr. Im übrigen wird innerhalb der Kirche nichts geschehen.

Syffert - die Kapelle in Tutzing wiedereröffnen? Sie selber kann nicht auf die Staatspolizei gehen, kommt nicht vor - am einfachsten ein Gesuch selber schreiben oder damit zum Pfarrer gehen und bitten, daß er an das Ordinariat Augsburg leite. Triginta.

17.00 Uhr Cancer - die Norddeutschen zogen wieder langsam zurück, hätten die Gänse für Weihnachten jetzt schon gekauft für teuer Geld. Die Eier bis 1 M. und mehr.

Margareta Thieme: Willy von Flak, Theateraussichten Null. Habe sehr viel Arbeit. Hohe Zinsen zu bezahlen. Ducentos.