Tagebucheintrag vom 15. September 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 58

Montag, 15.9.41. Nach kaum zwei Wochen regenloser, aber kalter Tage wieder Regen.

Pater Kreitmaier: Die Besprechung in Köln bei Mölders unter Leitung Weihbischof Trier brachte für die Einheitslieder keinen Fortschritt. Es sollen Herren von Paderborn beigezogen werden; die Rhythmik aus dem Kirchenlied der Jugend, die gar nicht historisch ist. Ich habe noch keinen Brief erhalten, aber fünf Punkte zur Antwort.

Pater Gregor : Minorit in Zentrale. Sonst in Assisi: Die deutschen Schwestern hätten die eine Schwester, die hier war, entlassen, nicht bloß beurlaubt. Pater Aqu. , den er in den Ferien vertritt, sei beim Heiligen Vater gewesen, sehr erfreut, daß es mir besser gehe. Der Heilige Vater schickt einen Pack Bücher mit Begleitschreiben Montini: Seine Rede und Ansprache in nichtdeutscher Sprache.

Lotter mit einer Denkschrift über die kirchliche Lage. Die Sätze in der anderen Denkschrift habe er eingefügt, um überhaupt gehört zu werden. Er ist auswärts, kommt aber wieder nach München. Hat keine als die Volksbildung und schreibt doch so schön in der Form wie im logischen Inhalt. Im Gefängnis seinerzeit hat er das Neue Testament studiert.

Meyern und Tochter Madeleine: Ihr Sohn Hans Emmich gefallen. War zuerst im Büro, drängte aber hinaus und ist an der Spitze seines Bataillons gefallen, nachdem er vorher wie durch Wunder gerettet war. Noch nichts Näheres. Beim Gottesdienst zwar Musikkapelle, aber keine offizielle Vertretung.

Struth, Köln und Frau: Hat viel verhandelt über seinen Feuerreiter. Nämlich, ob das Religiöse wegbleiben soll. Das Bessere kann der Feind des Guten werden, und das Vollkommenste nicht immer zu erreichen. Kommt nach Italien.

Hildegard: War zum Gottesdienst von Meyern hier. Bringt einige Pflaumen. In Schule dort das Kreuz wieder aufgehängt.

17.00 Uhr Prutdorf : Von ihrer Nichte im Haus viel geplagt. Minister Rust war in Prien und hat sie gesprochen. Ob sie noch die Alte sei. 100.