Tagebucheintrag vom 22. April 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 35,36

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Dienstag, 22.4.41. Regnerischer Tag. 8.00 - 9.30 Uhr im Dom Jahrestag für Kardinal Bettinger. Besuch sehr schwach, sogar ganz wenige.

Gräfin Lambsdorf - jetzt bei Tölz. Von einem Versuch der Mutter zu helfen, nicht viel zu erwarten. Hat viel versucht. Schickt nachträglich Blumen.

Theo Hoffmann: Räumung des Hauses und Nachspiel. Darüber Aufzeichnungen, heute Mittag neue Verhandlungen.

Schwester Gabriele (Bremen?): Kommt von Assisi. Kapuzinerin, reist nach Ingolstadt zu den Eltern. War beim Heiligen Vater. Trenta.

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Mercator - Arzt und Mutter gleichzeitig für eine Kur in Reichenhall, wo auch der ältere Bruder ist zur Kur.

Michael-Durach: Der Arzt weigert sich, die Operation zu machen, weil 99 Prozent für den Tod. Aber wenigstens Erleichterung und dafür aus Caritas 200. Klagt über den Brand, wo auch mein Bild verbrannte und alles bis auf Jerusalem. Ob ich nicht dem Heiligen Vater empfehlen könne? Unmöglich. Ob ich nicht ein Bild abkaufe? Soll einmal Liste und Preis schicken. Bleibt sehr lange.

Thieme: Dahmen wird jetzt Willy für Theater anfordern lassen, man hofft in nächster Zeit.

16.00 Uhr Sorella: Bericht über den Besuch beim gefürchtetsten Mann von Berlin. Klagt, daß alles sich so fürchtet. Am Eibsee...

Besuche ich Bettinger zum Jahrestag. Es wird versichert, das Altenheim würde nicht in die Euthanasie einbezogen. Marie sprach mit dem Kaminkehrer, der sagt: „Wir haben nicht vergessen, was der Kardinal
Es kann Kardinal Faulhaber oder der verstorbene Kardinal Bettinger gemeint sein.
auf dem Balkon gesagt hat“.

Seinsheim: Schwester gestorben, wird hier im Familiengrab im Südfriedhof beigesetzt, gilt bis 1943. Sehr friedlich gestorben, Danner war dort, dann in der Nacht der Kooperator
Es ist unklar, welcher Kooperator gemeint ist.
- kein Testament, bittet um eine Bescheinigung - Ducentos.