Tagebucheintrag vom 23. Februar 1941Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10020, Seite 19

So 23.2.41 Quinquag. Heur des Krieges wegen keinerlei Kundgebungen auf Fastnacht /
7 h in aller Stille die hl Messe am Zimmeraltar. Neuschnee.

ωβεσερ Dank für Besorgtheit um Haus. Ein armer außerehelicher Bub, von Adoptivvater verstoßen. Ministr. /
in St Anna, lernte dort Schneiderhandwerk, der Bruder dort aber sagt ihm: Wenn Du nicht eintreten willst, Du bist frei. Im Weltkrieg /
von Anfang bis Ende viel mitgemacht, hatte vorher geheiratet. Wird Oberwachtmeister bei der Cavall., zeigt seine Vorgesetzten, dann /
trotz Lockungen nicht bei der Revolution sondern beim Freikorps. Hatte Toller zu bewachen, nimmt einen Offiz. auf der /
Straße gefangen, dann 16 Jahre bei der Landpolizei, erhält zum Abgang sehr gutes Zeugnis. Kommt an die Staatsbank - er glaubt als /
Nachtwächter, rückt aber vom Geldzähler zum Obersekr. auf. Hielt immer viel auf das Gebet, hat einmal seine Mutter gesundgebetet, /
- im Feld glücklich wenn Gen. Abs. - Wird noch sagen wozu die 600 bestimmen.

Dr Bitthorn: Reist nach Berlin zur Schwester, bringt große Kerze. /
Aus ihrem Leben in Berlin. Der Adoptivsohn hier gewesen.