Tagebucheintrag vom 4. Juni 1940Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10019, Seite 49,50

Dienstag, 4.6.40. Heute Nacht, nachdem früher Probealarm, der erste Fliegeralarm, 1.00 - 2.15 Uhr. Sirenen nicht sehr lang - ich stand nicht auf, weil ich es für Entlärmung, also für Probe hielt.

Stalf wegen der Maipredigten für nächstes Jahr. In erster Linie Pater Waldmann. Wird nach Marienbad gehen.

Gumppenberg - ob nicht für ihn ein Zeugnis, daß er frei bleibe. Ich werde mit Generalvikar sprechen, ob nicht allgemein eine Eingabe gemacht wird.

Aus Tegernsee: War längere Zeit nicht mehr hier. Es kommen sehr viele Gäste. Erschreckt und nervenkrank. Die Beschaffung der Lebensmittel sehr schwer.

Bevollmächtigter Hansen - Verlag Herder: 500 im Zug von Freiburg nach München. Dort viele Überfälle. Es soll hier ein wirklicher Verlag gegründet werden. Vorläufig Schott, Druckerei kommt kaum mit - Ich spreche von Religionsschulbüchern, wird großer Bedarf sein, hier Katechetenverein. Nach Spanien durch die Englischen Fräulein und Hengelès. Er blieb sehr lange, lobt Salesianer.

Buczkowska bringt Nachricht von Bottlenberg .

Pecht - Mutter krank in Constanz. Vetter in Polen gefallen. Ducentos.

Schremm - ins Feld oder in Heimatstation als Telegrafist, sehr schwerer Abschied, Segen kniend. Cento.

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15.30 Uhr, Schmidt-Pauli - neues über Unglück Bottlenberg . Noch einmal am Abend: Es sei nicht sehr schwer.

Wolfrats: Gute Nachricht von Winfried. Verpflegung im Norden weniger gut. Möge ein Büchlein schreiben.

Resl, Konnersreuth: Hat viele Besuche gemacht. Lädt ein nach Eichstätt - unmöglich. Wollte nicht lange bleiben. Ein Brief vom Bruder im Gefängnis: Bekehrt einen Mann.

Grassl: Sache Ifflinger, dann persönliche Sache mit Brem.