Tagebucheintrag vom 17. Februar 1940Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10019, Seite 26

Samstag, 17.2. Landweg 4: Vier Wochen in Wörishofen Wasserkur. Die Prüfung vom Ältesten - für Wiedergesundung gute Aussichten. Trecentum.

Hildegard van Embden: Hat Katharina angesprochen bei Lentner, wollte Empfehlung für Kohlenagentin. Unglücklich, weil die bisherigen Lieferanten sich beschweren wie früher, übrigens kein Bedarf für Agenten. Wie viele Semester? Erst im Anger für Abitur im Juli, dann Medizin für Mission und dafür, wenn Platz ist, drei Jahre in Würzburg. Mutter lebt hier. 200 und nach dem Abitur wiederkommen. „Wir wissen nicht, wie lange wir helfen können. Aber wir werden dann weitersehen.“

16.00 Uhr Juramentum - Willy immer noch nicht frei. Verpflegung sehr schlecht. Tochter tut alles um freizukommen. Hätte viele Aufträge. Soll nichts schicken, lieber Wachs aufheben.

Ertl: In verschiedenen Schulen untergebracht, Nachmittagsunterricht - will keinen Krankenurlaub, weil die Kinder bei einer anderen Lehrerin. Bekommt ein Kreuz, ein Evangelium grün, ein Bild mit Unterschrift. Schramm sei wirklich eine Hochstaplerin. Erbettelt Geld zusammen, damit das Haus bleibe, erklärt heim zu fahren und fährt am Heiligen Abend nach Berlin. Ich hatte gewarnt.

Neumaier: Der Pfarrer so unpünktlich, daß sie schrieb. „Es besteht Erinnerung, wiederholt …“ Vier Frühere bei der Congregation. Jetzt ganz abgerückt: Gingen bis Sonntagabend auf die Berge, oder schlafen bis 12.00 Uhr. - Gehen heimlich auswärts in die Kirche.

Früh zwei Pfälzer mit Blumen. Fräulein Franziska Müller, Landstuhl, Frau L. Fischer, Ludwigshafen. Seien hier, sagen nicht wozu, gratulieren zum Jahrestag der Bischofsweihe mit Blumen. Kommt immer wieder aufs Politische, pessimistisch für die Pfalz. - Ich sage wiederholt, nicht so pessimistisch sein, die Jugend darf nicht schwarzmalen. - Dazwischen kommen mir doch Zweifel, ob nicht aushorchen. In Landstuhl ihr und ihrem Bruder und Vetter im Wald begegnet beim Pilzsuchen - hätte ihnen Bilder geschenkt, und jetzt die zwei Priester geworden. Fidelis erklärt, Müller von Ludwigshafen sei eine ausgezeichnet gute Frau.